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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#328589
Hallo,

ich suche eine Zapfwelle für einen 20t Holzspalter, der mit ca. 350 U/min betrieben wird.Hat jemand Erfahrungen mit den Zapfwellen, die in einschlägigen Auktionshäusern für ca. 60,-€ angeboten werden?
Klar, dass eine Walterscheid oder so besser ist, aber die kosten ja auch gleich das Dreifache.

Gruß Jochen
#328620
Hallo Jochen

aus deinen Angaben kann man die Dimensionierung der Zapfwelle nicht herleiten.
Die Angabe wie 20t sagt wenig aus, wiegt der Spalter 20t oder muss er 20t schwere Holzstücke spalten 8)
20t Spaltkraft am Keil?
20t Vorschub am Stempel?
ist ein Größenunterschied vom 10fachen. Damit täuschen vor allem die Billiganbieter wahnsinnige Leistungen vor.
(Wobei die Angabe t auch nicht ganz korrekt ist :wink: )
Wichtig ist, welche Leistung übertragen werden muss.
Aus Leistung und Drehzahl lässt sich einfach das erforderliche Drehmoment errechnen.
Damit weißt du, welche Welle du benötigst.
Klar, dass eine Walterscheid oder so besser ist, aber die kosten ja auch gleich das Dreifache.

ist halt Made in Germany, die Mitarbeiter wollen auch ihr Geld in der Lohntüte haben. Wie das in China aussieht interessiert hier kein .....
Geiz ist geil :roll:
#328642
Hallo Jochen!

Das was Du suchst, ist keine Zapfwelle sondern eine Gelenkwelle.

Eine Zapfwelle bzw. Zapfwellenstummel ist das kleine Stück mit Profil auf den die Gelenkwelle aufgesteckt wird. Angetrieben wird die Zapfwelle beim Unimog über weitere Gelenkwellen vom Nebenabtrieb aus.
Bei einem Traktor ragt die Zapfwelle meist direkt aus dem Getriebegehäuse heraus... :wink:

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Die nächsten wichtigen Fragen:
- Willst Du das Anbaugerät vorne oder hinten angetrieben?
- Wenn hinten, ist dann ein Verlagerungsgetriebe (ugs. Banane) vorhanden? (das Verlagerungsgetriebe bringt den Zapfwellenstummel in eine günstigere, niedrigere Position unterhalb des Zugmaules)

Willst Du ein Anbaugerät vorne bzw. hinten (ohne Verlagerungsgetriebe) betrieben, brauchst Du eine Weitwinkel-Gelenkwelle. Diese sind sehr teuer!

Alternative zu den teuren Walterscheid, sind z.B. Granit-Wellen vom Fricke (gibt es bei jedem guten Lama).
Die Ersatzteilversorgung ist dort genauso gut, größstenteils passen auch die Ersatzteile von Walterscheid auf die Granit und umgekehrt.

Von Billiganbietern aus Fernost würde ich die Finger lassen. Erstens müssen die Gelenkwellen sehr hohe Kräfte aushalten und zweitens gehen die schon auch gerne mal kaputt, und sei es durch Kaltverformung (mir passiert weil der Holzspalter am Heck vom Traktor beim Durchfahren eines Grabens hochgehoben wurde und die Gelenkwelle mit dem Zugmaul Kontakt hatte). Die Walterscheid konnte ich durch passendes Profil als Meterware kostengünstig reparieren!


Gruß Michael
#328706
Hallo Fast Nachbar Jochen,

Helmut hat es schon auf den Punkt gebracht:
Gelenkwellen werden anhand des zu übertragenden Drehmomentes ausgewählt. Dafür gibt es eine stattliche Zahl verschiedener Größen zur Auswahl, die natürlich mit zunehmender Größe teurer werden.
Zu Deinem Spalter sollte in den Unterlagen eine solche Aussage oder alternativ eine Leistungsangabe angegeben sein. Falls letzteres, lässt sich über die Drehzahl das benötigte Moment errechnen und die richtige Gelenkwelle finden. Hast Du keine Angabe, kann man anhand des Systemdruckes und des Fördervolumens der Hydraulikpumpe ebenfalls die Leistung und das daraus resultierende Drehmoment ermitteln.

Prinzipiell funktionieren auch die Fernost-Wellen, meist sind sie sogar mit Ersatzteilen aus Bondioli&Pavesi, manchmal sogar Walterscheid instandzuhalten, das Thema Billiglohn muss jeder mit seinem eigenen Gewissen abmachen, dieses Thema ist aber hier nicht mit wenigen Stammtischparolen hinreichend klärbar.

FG
Holger
#328744
Hallo Zusammen!
Macht es nicht so kompliziert!
Ein 20t Spalter braucht so um die 12-15 Kw und das ist die Leistung die die kleinsten Gelenkwellen aushalten. Da beim Antrieb eines Spalters keine Schläge und Stösse auf die Welle kommen, reicht dafür auch ein qualitativ nicht so hochwertige Gelekwelle :!:

Wenn man die manchmal schmiert hält sie dabei 100 Jahre :wink:
#328773
Herbylix hat geschrieben:Hallo Zusammen!
Macht es nicht so kompliziert!
Ein 20t Spalter braucht so um die 12-15 Kw und das ist die Leistung die die kleinsten Gelenkwellen aushalten. Da beim Antrieb eines Spalters keine Schläge und Stösse auf die Welle kommen, reicht dafür auch ein qualitativ nicht so hochwertige Gelekwelle :!:

Wenn man die manchmal schmiert hält sie dabei 100 Jahre :wink:
Hallo Herbert,

stimmt leider nicht ganz!
20t Spalter gibt es auch ganz namhafte mit knapp an die 20kW Leistungsbedarf (zumindest lt. Angabe der Hersteller) und die kleinste Bondioli-Baureihe geht nur bis 12kW bei 540/min!

Wenn Du dann noch einen Fernostnachbau dieser kleinsten Bondioli in die Finger bekommt, wo die Materialgüte des "Nachbaumusters" großzügig ignoriert wurde, dann fliegen schon mal die Fetzen.

Jochen schreibt sogar 20t bei nur 350/min, das bedeutet noch einmal ein erheblich höheres Drehmoment, wenn diese Werte in Kombination so stimmen, es nützt aber nix, wenn wir nicht wissen, welche Leistung im konkreten Fall tatsächlich installiert ist...

Von daher wäre mir ein wenig mehr Sicherheit zu diesem Thema schon ganz lieb...

FG
Holger
#329016
So, hab jetzt mal die technischen Daten des Holzspalters rausgesucht:
Leistung kw 18,7
Zapfwellendrehzahl U/min 380
Max Druck bar 245.

Die angebotenen Gelenkwellen sollen von Binacchi sein. Obs doch ein Nachbau ist, weiß ich nicht.

Der Spalter wird nicht an einem Unimog betrieben, dafür muss der Güldner G30S herhalten.

Gruß Jochen
#329110
Hallo Jochen,

das klingt mir ein wenig nach orange/grün!

Wenn man jetzt genau sein will, müsste man noch wissen, ob die 18,7kW bereits bei 380/min anliegen können oder ob das der Maximalwert ist.

Davon ausgehend, dass die Angabe des Leistungsbedarfes ein Maximalwert ist, der nicht direkt in bezug zu den 380/min steht, bedeutet das:

Gemäß den technischen Unterlagen von GKN-Walterscheid scheidet auch die kleinste Walterscheid-Baureihe (2100) aus.
Die nächst größere (2200) besitzt eine "dynamische Kapazität" von 20kW bei 540/min und würde demnach gerade so reichen und bei Walterscheid braucht man sich dann auch keine Gedanken machen, die reicht dann auch tatsächlich, zumal, wie Herbert völlig richtig schrieb, bei der Antriebsform keine schweren Stöße zu erwarten sind.
Alternativ dazu die LowCost Baureihe Eco-Line von Walterscheid, hier wäre es die W200E, die der Baureihe 2200 in etwa entspricht.

Die vergleichbare Gelenkwelle von Bondioli wäre die Größe 3 aus der Serie 100 oder die Größe S2 aus der Serie SFT

Werden hingegen die 18,7kW bei 380/min erreicht, musst Du noch einmal ca. 40% Drehmoment draufpacken. Warum? Da die Gelenkwellen-Hersteller ihre Kapazitätsangaben immer auf die Normdrehzahlen (540/1000) auslegen, müsste man im vorliegenden Fall "so tun, als ob" ein Bedarf von 26,6kW an "dynamischer Kapazität" vorliegt, da sinkende Drehzahl bei gleicher Leistung ein höheres Drehmoment bedeutet.

Das würde dann bedeuten:

Walterscheid Baureihe 2300, Eco-Line W300E,
Bondioli Serie 100, Größe 4 oder Serie SFT, Größe S4.

Diese Wellendimension würde ich Dir auch empfehlen!


Eine vergleichbare Binacchi wäre die Größe 104 oder SFT S4.

Dabei ist zu beachten, dass die reinen Brutto-Drehmoment-Angaben i.d.R. höher sind, als die sog. Dynamische Kapazität. Das liegt darin begründet, dass eine Gelenkwelle nie unter solch idealen Bedingungen betrieben wird, dass dieses maximale Drehmoment auf Dauer sicher übertragen werden könnte. Unterschiedliche Abwinkelungen und die Abwinkelung als solche reduzieren diesen Maximalwert auf einen empirischen Wert, der dann um einiges niedriger liegt.

FG
Holger

...der denkt, dass im Gesamtbudget für einen 20t Spalter auch noch eine ordentliche Gelenkwelle drin sein sollte.
#329192
Hallo,

die 380U/min sollen wegen der Ölthemperatur und daraus folgendem Verschleiß nicht überschritten werden.
Denke mal, dass dann bei der Drehzahl auch die 18,7 kw bzw. 19,6t da sind.
Das Budget ist nicht das Problem, mir wurde halt nur kurzerhand eine
Gelenkwelle entzogen.
Habe mittlerweile eine Gebrauchte organisiert, nach den Zahlen auf dem Gelenk müsste es sich um eine 2300er handeln.

Gruß Jochen
#348351
Hallo ihr Gelenkwellenspezialisten,

meine Pläne sind folgendermaßen:
Ich plane eine Hydraulikpumpe an einem Zweiachsanhänger zu montieren, sie soll am Drehschemel befestigt werden und mit einer Gelenkwelle angetrieben werden. Die Pumpe soll ca 50 Liter bei 200 bar bringen, was nach meiner Recherche ca 17 kw Leistung entspricht.
Meine Fragen sind nun 1: welche Gelenkwellengröße ist notwendig?
2: wie weit muß die Gelenkwelle ineinander stecken??

Gruß Peter
#348356
Bei der Gelenkwelle vor allem auf die richtige Dimensionierung achten!!

Mein 406 hat mal die Gelenkwelle zum 10T Binderberger um etwa 15 Grad verdreht, als ein knorriger Ast im Holz war.
Dazu hat beim Unimog schon Leerlaufdrehzahl genügt.

Die Welle hab ich immer noch rumliegen, weil sie so lustig aussieht.
:)

Seither hab ich eine Nummer größer montiert und keine Probleme mehr.

Fernostkram kauf ich nie, hab selber eine Firma und möchte auch nicht das meine Kunden bei den Chinesen kaufen.


Jochen
U, 411

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