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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#453488
Moin,

vom ZK des OM 636 weiß ich, dass alle Kühlmittel-Bohrungen miteinander verbunden sind.

(legt man den ZK "auf den Kopf" und füllt Wasser in einen der Kanäle, steigt das Wasser in den Anderen synchron)


Weiß jemand, ob es sich im Block genau so verhält?


Hintergrund der Frage:

Duch die originale ZKD des OM 636 im Unimog werden einige der Kanäle verschlossen.

Theoretisch wäre es also möglich, durch gezieltes Öffnen der geschlossenen Kanäle im hinteren Bereich die Durchfluss-Menge zu erhöhen.

Bild

Oder, denke ich falsch?
#453520
Uuups. Jetzt wird's interessant. Das muß ja einen Grund haben.

Die Kanäle müssen miteinander verbunden sein, zumindest über den Vorlaufkanal über den das kalte Kühlwasser zugeführt wird. Warum dann allerdings die ZKD Sacklöcher aus den Kanälen macht, die jenseits der ZKD, sozusagen im Rücklauf, ebenfalls Sacklöcher sind, ist unerklärlich.

Es ist sogar widersinnig, denn in einem Sackloch kann Wärme ausschließlich durch Wärmeleitung in dem dort befindlichen Kühlmedium abtransportiert werden.

Es fehlt komplett der Abtransport der Wärme durch Konvektion aufgrund der Strömung.


Was soll das?

Und die Sacklöcher des Blocks lassen sich auch keinesfalls entlüften, denn wo soll die Luft denn hin?

Letztlich wird also dort, wo die Sacklöcher sitzen, Wärme nur durch Wärmeleitung im Blockmaterial in Richtung zu den gekühlten Bereichen abgeführt und dort an des strömende (kältere!) Kühlwasser abgegeben.

Sehr merkwürdig!!!!?????
#453524
Warum dann allerdings die ZKD Sacklöcher aus den Kanälen macht, die jenseits der ZKD, sozusagen im Rücklauf, ebenfalls Sacklöcher sind, ist unerklärlich.


Moin Michael,

das ist so nicht ganz richtig.

Immerhin gibt es 2 kleine Bohrungen. (s.Bild)

Bild


Meine Idee:

Diese Bohrungen "vergrößern", um die Durchflussmenge dort zu erhöhen, wo der OM 636 gewohnheitsgemäß mit der Hitze kämpft.

Sicherlich haben sich die Ings. etwas dabei gedacht.

Das muss aber zwangsläufig nicht das Richtige/Beste sein. :wink:

Evtl. bringt die Wapu nicht die ausreichende Menge, doch auch Das lässt sich ändern.
#453526
Hallo Freunde,
Meine Sichtweise dazu:
es entstehen durch einlegen der Kopfdichtung keineswegs Sacklöcher im Zylinderkopf oder Motorblock.
Die Zylinderkopfdichtung ist an den entsprechenden Stellen der Kühlkanäle durch kleine Löcher geöffnet.

Die "PKW" Dichtung hat grosse Durchbrüche an den Kanälen , also auch große Durchflussmengen, bessere Durchströmung. Sehr Vorteilhaft.

Die "Unimog" Dichtung hat 2 kleine Bohrungen 10mm im ersten und letzten Kanal, also wenig Durchströmung .

Der Unimog Motor ist in seiener Drehzahl (Serienzustand) auf ca. 2500U/min eingedrosselt
PKW Motor kann bis zu ca. 4400 U/min drehen (Serie)
Dadurch ergeben sich auch andere Umdreheungen unf Förderleistungen an der Wasserpumpe, der Volumenstrom muss bei niedrigen und hohen Drehzahlen gleichmässihg in den Kühlkanälen veteilt werden.
Das ist mit den 10mm Bohrungen bei niedrigen Drehzahlen gewährleistet (der Heizungsbauer spricht dann von hydraulischem Abgleich, alle Kühlkanäle bekommen etwas ab)
Jetzt noch das alte Thermostatsystem mit Abdrosselfunktion und der Volumenstrom wird zusätzlich abgewürgt.

Unsere schnellen Reisemog und anderweitig verbesserten optimierten Unimog haben zum Beispiel schon das 3 Wege Nachrüstthermostat verbaut und haben dadurch schon einen höheren Volumenstrom im Kühlkreislauf bei allen Drehzahlen und Motor-Temperaturen und können dann auch mehr Kühlwasser verteilen, es macht Sinn dann auch die Kühlkanäle frei zu machen und die "PKW" Dichtung zu verbauen oder eine "Unimog" Dichtung dementsprechend anzupassen.

Bei einem abgewürgten alten Thermostregler und niedriger Motor-Drehzahl würde dann bei geöffneten Kühlkanälen von der "PKW" Dichtung der Wasserstrom den leichten kurzen Weg wählen und die hinteren heissen Bereiche nicht erreichen.

Gruß
Jochen
#453527
Hallo Reiner,

Du hast Recht, sie sind dann aber nicht verschlossen sondern nur verengt.

Dann lassen sich diese Kanäle zwar entlüften aber der Wärmeabtransport über das Kühlmittel ist dort erheblich geringer weil dessen Durchfluß stromaufwärts gestaut wird. Damit entsteht praktisch im Bereich des 3. und thermisch hochbelasteten 4. Zylinders ein Temperaturanstieg extremer Höhe, der so beim 1. Zyinder nicht entsteht, weil dieser von außen noch Luftkühlung erfährt.

Ich denke, Du solltest die Kanäle, zumindest den zwischen 3 und 4 größer machen. Schaden kann das keinesfalls und obwohl ich den 636 nicht so intensiv kenne, scheint dort doch ein erhebliches Wärmeproblem vorzuliegen.
#453528
Hallo Jochen,


Jaein!

Das Thermostat sitzt im Rücklauf und dessen Drosselfunktion betrifft somit alle Kanäle bzw. Kühlmittelströme des Rücklaufs.



Der hydraulische (oder auch pneumatische) Abgleich läßt sich sehr schön an Luftkanälen in Werkhallen sehen, wo nämlich die Kanalquerschnitte stetig kleiner werden damit der dynamische Druck im Strom nicht immer kleiner wird weil die abgezweigten Luftströme stromabwärts fehlen.

Hier dürften die Kühlkanäle alle zusammen gleichberechtigt an dem Vorlaufkanal hängen, was auch richtig ist, denn das Kühlmittel ist inkompressibel und der Druck im Vorlaufkanal steht auch an allen Kanälen des Blocks an. Damit sind aber auch die Durchlußmengen überall gleich groß!


Hier ist es meiner Meinung nach so, daß man bewußt den Kühlmittelstrom auf 1 und 4 begrenzen will um die Blocktemperatur im Zentrum des Blocks zu konzentrieren, was allerdings aufgrund des von vorne nach hinten ansteigenden Temperaturgradienten wg. der in dieser Richtung abnehmenden äußeren Kühlung durch den Kühlluftstrom mit einer ebenfalls in dieser Richtung zunehmenden Temperatur dazu führt, daß die heißeste Stelle zwangsläufig zwischen 3. und 4. Zylinder liegen muß, denn dort liegt die geringste Wärmeabfuhr (Summe innen und außen).

Ein Öffnen dieses Querschnitts schadet deshalb nicht.
#453531
Bei einem abgewürgten alten Thermostregler und niedriger Motor-Drehzahl würde dann bei geöffneten Kühlkanälen von der "PKW" Dichtung der Wasserstrom den leichten kurzen Weg wählen und die hinteren heissen Bereiche nicht erreichen.
Moin Jochen,

warum "hackst" Du schon wieder auf dem "alten" Regler rum? :)

Bei gleichem Querschnitt kann auch der "Neue" keinen größeren Durchfluss gewährleisten.
Die Zylinderkopfdichtung ist an den entsprechenden Stellen der Kühlkanäle durch kleine Löcher geöffnet.
Einspruch: die kleinen Bohrungen gibts lediglich am 1. und 4. Zylinder :wink:

Somit sind 2 der großen Kanäle außer Funktion.

Schön, dass Ihr Zwei ansonsten meine Meinung teilt. :D

Das ermutigt mich, meinen Weg weiter zu gehen.

Eine Anfrage nach einer, nach meinen Vorstellungen geänderten, ZKD habe ich bereits gestellt.

Warten wir´s ab!
#453532
@ Michel,


Thermostat sitzt im Rücklauf
leider falsch , beim OM636 im Vorlauf
Bei OM 621-615-616 könnte dies aber anders sein :wink:

Ich muss aber auch zugeben , das die Zylinderkopfdichtung bisher in meinen Überlegungen nicht bedacht wurde. Daher ein für mich sehr interessanter Beitrag.

Gruß auf die Südhöhen
Jochen
#453534
Hallo Jochen,

das kann man sehen wie man will.

Bei einer Heizung ist der Vorlauf heiß und der Rücklauf kalt. Dazwischen befindet sich der Verbraucher, strömungstechnisch die Senke, wo die Wärme verschwindet.

Hier ist der Motor keine Senke sondern eine Quelle. Dort entsteht Wärme. Der Vorlauf ist nach meiner Definition der Kühlmittelzulauf und der ist kalt. Der Rücklauf ist dann entsprechend heiß und dort sitzt das Thermostat.

Im Grunde ist es reine Definitionssache ohne Einfluß auf die Funktion aber der Vorlauf sollte der Kaltwasserstrom sein.
#453580
Toll, Du fährst, und ich zerbreche mir (fast) den Kopf.

Das ist nicht das, was ich mir unter Arbeitsteilung vorstelle.
Learning by doing!

Ich habe doch schon geübt, da hast doch auch mitgelesen, oder? :

http://www.unimog-community.de/phpBB3/z ... l?hilit=om 636 zylinderkopfdichtung

Über die richtige Kühlung hauen wir uns doch nur auf die die Köppe! :wink:

Gruß
Jochen
#453612
Moin,

eine genauere Erforschung des "Höhlenlabyrinths" des ZK OM 636 brachten neue (mich sehr überraschende) Ergebnisse. :?
(Bilder mit der rechten Maustaste anklicken, dann die Option "Grafik anzeigen" wählen)

Kopf von "Oben"
Bild

Kopf von "Unten" mit den Kühl-Kanälen (rot umrandet)
Bild

Hier fülle ich Wasser in den Kopf
Bild

Hier sind alle Kanäle gefüllt.
Bild

Fällt jemand etwas auf?
#453616
Du meinst die Wasserkanäle der Pumpe, diese stehen leer.
Hast du den Kühlwasserauslass verschlossen?
Also muß der Volumenstrom durch den Motorblock und wird über die Kopfdichtung verteilt.
(Entlüftet wird die Pumpenkammer dann über die Hohlschraube durch steigenden Wasserspiegel im Motorblock)


ein allgemeines Bild zum Kühlkreislauf im OM636:
Bild

Somit müsste der Kanal von der Pumpe zum Rücklaufstutzen bei Befüllung mit Wasser des Motorblock leer fallen. Der Rest steht dann voll Wasser bei diesem Test.

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