Herzlich willkommen in der Unimog-Community

  • Nachruf: Hans-Jürgen Wischhof, „Mister Unimog“, ist gestorben

     

    Im Alter von 85 Jahren ist Hans-Jürgen Wischhof am 22. Februar 2025 gestorben. Die Unimog-Szene trauert um einen fachkundigen, ideenreichen und engagierten Experten dieses Fahrzeuges. Er war ein Visionär und Kämpfertyp, und daher ließ er sich in seinem zielstrebigem Wirken auch von gesundheitlichen Rückschlägen nicht beirren. Aber eine kurze schwere Krankheit riss ihn nun aus dem Leben. Ein langes Leiden blieb ihm erspart.

    Aufgewachsen auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide, hatte er früh auch einen Bezug zur Landtechnik und so auch zum Unimog. Aber zunächst studierte er Maschinenbau an der Fachhochschule Köln und begann sein Berufsleben beim Verband Deutscher  Maschinen- und Anlagenbauer, dem VDMA. Hier lernte er bereits den geistigen Schöpfer des Unimog, Heinrich Rößler, bei Ausschuss-Sitzungen und Verbandstagungen intensiv kennen und auch schätzen.

    Mit seinem Erfahrungshintergrund war er bestens vorbereitet, 1980 in der Unimog-Konstruktion die Leitung der Typprüfung zu übernehmen. Galt es doch, insbesondere Zulassungsfragen für den Unimog – und damals auch für den MB-trac –  mit in- und ausländischen Behördenvertretern zu klären.

    Nach einer kurzen Zwischenstation in Stuttgart-Untertürkheim als Leiter der Pressestelle für die damals neu konstituierte Mercedes-Benz AG, wurde er – zurück in Gaggenau – Leiter des Geschäftsbereichs Unimog. Da waren seine Fähigkeiten wieder besonders gefragt.

    Es gelang ihm, durch die Verringerung der Fertigungstiefe, Reduzierung der Programmpallette und Optimierung der Geschäftsprozesse die Ergebnissituation des Unimog deutlich zu verbessern. Seine intensiven Bemühungen, für den Unimog einen anderen Anbieter zu finden, blieben trotzdem erfolglos.

    In einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion von Geschäftsleitung und Betriebsrat konnte dann vereinbart werden, dass die Unimog-Produktion ab 2002 in das Schwesterwerk in Wörth verlagert wird. Das rettete dem Unimog das Überleben, denn die Absatzzahlen gingen leider weiter zurück, aber der Econic wurde ebenfalls auf dem Unimog-Band gefertigt. Letzteres wäre in Gaggenau nicht möglich gewesen.


    Hans-Jürgen Wischhof mit dem ersten Unimog, der im Lkw-Werk in Wörth gebaut wurde. 

    Zuvor unterstütze Hans-Jürgen Wischhof bereits ab 1993 die Gründung des Unimog-Club Gaggenau nach Kräften und brachte sich in die Planungen für das Unimog-Museum engagiert ein. Dabei waren seine vielfältigen Kontakte in alle Welt sehr hilfreich. Und wie selbstverständlich stellte er dem Museum hervorragend restaurierte eigene Fahrzeuge als Dauerleihgabe zur Verfügung. Viele Jahre leitete Hans-Jürgen Wischhof das Kuratorium des Unimog-Museums.

    Er konnte auch ein Dickbrettbohrer sein, wenn es beispielsweise darum ging, das Archiv des Unimog-Museums weiter aufzubauen oder gemeinsam mit Werner Schmeing Bücher zum Unimog zu veröffentlichen. Gerne gab er auch sein umfangreiches Wissen bei Führungen oder bei Fachveranstaltungen weiter.

    Hans-Jürgen Wischhof (links) und Michael Wessel beim ersten Treffen des neuen Unimog-Club Gaggenau im März 1993 auf dem Jahnplatz in Gaggenau.

    Durch seine Teilnahme an Unimog-Treffen und auch an mehrtägigen Unimog-Ausfahrten baute Hans-Jürgen Wischhof enge freundschaftliche Kontakte im Unimog-Club auf. Und so ernannte ihn der Unimog-Club Gaggenau zum Ehrenmitglied.

    Nicht nur Unimog

    Hans-Jürgen Wischhof engagierte sich in Gernsbach auch in der Freien Bürgervereinigung und war Gründungsmitglied des Lions Club Gernsbach-Murgtal. Beides zum Wohle seiner Mitbürger.

    Bis zu ihrem Tod vor drei Jahren wurde Hans-Jürgen Wischhof von seiner Frau Anne unterstützt. Zwei Töchter, ein Schwiegersohn und zwei Enkel trauern jetzt natürlich besonders.

    „Mister Unimog“, wie Hans-Jürgen Wischhof auch häufig bezeichnet wurde, hinterlässt eine große Lücke. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

     

    Rainer Hildebrandt                                                Stefan Schwaab

    Vorsitzender des Unimog-Club Gaggenau         Vorsitzender des Vereins Unimog-Museums

     

    Gaggenau im Februar 2025

    Henne Unimog
  • Unimog-Ratgeber Nr. 7 zur Waldarbeit

    Der Unimog war ab 1946 von Heinrich Rößler primär für die Land- und Forstwirtschaft entwickelt worden. Das Kundenmagazin “UNIMOG Ratgeber” widmete daher mit Heft 7 von 1955 der Forstwirtschaft und Holzwirtschaft den überwiegenden Teil des Inhalts.

    Wie ging es weiter? In diesem Jahr zeigt das Unimog-Museum ab 13. April in seiner neuen Sonderausstellung unter anderem den Unimog und MB-trac im Forst und im Gelände.

    Doch hier erst einmal die Inhalte des UNIMOG-Ratgebers Nummer 7 von 1955. Viel Spaß bei der Lektüre! Michael Wessel

     

     

    Merex Unimog
  • Robuster Lack für harte Einsätze: So bleibt der Unimog geschützt

    Ein Unimog ist kein gewöhnliches Fahrzeug – er ist ein echtes Arbeitstier, das bei Wind und Wetter, auf unwegsamem Gelände und unter härtesten Bedingungen im Einsatz ist. Ob auf Baustellen, in der Landwirtschaft oder im Gelände – die Belastungen sind enorm. Regen, Schnee, Sonne und Steinschläge setzen dem Lack täglich zu. Ohne den richtigen Schutz drohen Kratzer, Rost und ein verblasstes Erscheinungsbild. Ein widerstandsfähiger Lack ist daher unerlässlich, um den Unimog nicht nur optisch in Schuss zu halten, sondern auch seine Langlebigkeit zu sichern. (mehr …)

    Kindermann Unimog
  • UNIMOG-Information Nr. 39 zum Holztransport im Bestand

    Seit Mitte der 1950er Jahre informierte der Unimog-Bereich des Daimler-Benz Werkes Gaggenau regelmäßig die Mitarbeiter des Unimog-Vertriebs über Neuerungen und interessante Anwendungen. Die Verkäufer wurden gebeten, neue Einsätze zu melden, damit diese vervielfacht werden konnten.

    Das Heft 39 von 1966 wird ausschließlich dem Thema “Holztransport im Bestand” gewidmet. Selbst Kurz- und Mittelstreckenseilbahnen werden beschrieben. Hier kann es gelesen werden.

    Dieses Thema passt gut zur nächsten Sonderausstellung im Unimog-Museum zum Thema “Schwere Baureihe, starke Leistung – Unimog & MB-trac in Forst und Gelände”. Dies, obwohl damals natürlich die Schwere Baureihe noch nicht am Markt war.

    Michael Wessel

     

     

     

     

     

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Was kostete einst mein Unimog? Im Unimog-Informationssystem finden sich rund hundert Preislisten


    Text: Richard Koch | Fotos: Richard Koch und Claudio Lazzarini

    Als Mitglied des UCG hat man exklusiven Zugang zu tausenden von Seiten Infomaterial rund um den Unimog und MB-trac.

    In der Datenbank des Unimog-Informationssystems (UIS) kann man, neben vielen anderen Informationen, unter der Rubrik Dokumente/Preislisten rund hundert Preislisten aus beinahe allen Jahren finden. Wer zum Beispiel einen 1955 gebauten Unimog 401 in der Grundausführung A besitzt, sieht auf der zugehörigen Preisliste, dass sein Fahrzeug bei Auslieferung 11.980 Deutsche Mark (DM) gekostet hat. Für die Zapfwellen kamen je 200 DM dazu.

    Außerdem sieht man, was in der Grundausführung enthalten war, und was es zu welchem Preis an Sonderausstattung gab. Auf den folgenden Seiten, hier aus Platzgründen nicht separat aufgeführt, findet man die gleichen Informationen für Anhängerbremsanlage oder den U402 mit langem Radstand. Generell ist zu beachten, dass zu den angegebenen Preisen noch die zum jeweiligen Zeitpunkt gültige Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer zu addieren ist.

    So kann auch der Besitzer eines Unimog 404S aus dem Jahr 1961 herausfinden, dass der Grundpreis 17.210 DM war und die Kraftstoffmessanlage (Tankuhr für einen von zwei Tanks) 45 DM extra gekostet hat. Der Radstellungsanzeiger der Vorderräder war ebenfalls für 25 DM zusätzlich erhältlich. Wenn man dann die 35-seitige Preisliste vom März 1990 hernimmt, sieht man im Vergleich, dass die Unimog erheblich teurer geworden sind. So kostet zum Beispiel der U900 dann mindestens 111.304 DM. Somit findet in den Preislisten fast jeder seine Fahrzeuge und deren Listenpreise nebst Zubehör. Insgesamt sind es rund hundert Preislisten von 1951 bis 1999, mit denen eigentlich alle Typen dieser Zeiten abgedeckt sind. Aufgeführt sind regelmäßig auch alle Sonderausstattungen und Lieferausführungen.

    Zur Einordnung der Preise: 1948 war das Brutto-Durchschnittsentgelt laut der Deutschen Rentenversicherung in West-Deutschland 2.219 DM im Jahr. Ein Unimog 2010 kostete 11.500 DM, also fünf Jahresgehälter. Über einen langen Zeitraum kostete ein Unimog dann immer etwa 2,5 Jahresgehälter, so zum Beispiel in den Jahren 1955 (4.548 DM und 11.980 DM für einen Unimog 401), 1961 (6.723 DM und 17.210 DM für einen Unimog S), 1990 (41.946 DM und 111.304 DM für einen U900 der Baureihe 417) und 1999 (53.507 DM und 133.669 DM für einen U90 Turbo). Nachdem die leichte und die mittlere Baureihe weggefallen sind, stimmt das nicht mehr. Heute sind wir bei rund 45.000 Euro Jahresentgelt. Ein hochgeländegängiger Unimog der schweren Baureihe beginnt bei rund 180.000 Euro, dem vierfachen eines durchschnittlichen deutschen Jahresgehalts.

    Wir sind Claudio Lazzarini zu großem Dank verpflichtet: Er hat die Dokumente eingescannt, so dass nun alle Mitglieder des Clubs darauf Zugriff haben. Jeder, der etwas zum Unimog-Informationssystem beitragen kann, kann das gerne tun. Wir suchen zum Beispiel jene Preislisten, die online noch nicht vertreten sind.

    Info: Im Unimog-Informationssystem stöbert man über die UCG-Homepage. Dort oben rechts den Mitgliederbereich anklicken und sich mit der Nummer der Clubkarte und Kennwort einwählen. Wer noch keinen Zugang hat, kann sich von der Geschäftsstelle den entsprechenden Zugang einrichten lassen. Anschließend den Reiter Unimog-Informationssystem auswählen. Unten sind die Dokumente aufgeführt, unter anderem auch die beschriebenen Preislisten. 

    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik