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Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#196085
:?: Ich bin wieder mal ratlos, weil unsicher...
Elektrik ist nun mal nicht mein Ding :rolleyes:

Weil meine Zündspule im Betrieb so heiß wird dass man beim Berühren mit der Pelle dran kleben bleibt habe ich mir gedacht:
Bau doch mal nen neuen Vorwiderstand ein!
Als ich dann die alte Dose geöffnet habe waren 2 Kabel an einem Pol befestigt, dadurch wurde die Zündspule permanent mit 24 Volt versorgt, da alle Kabel auf dem Blech, also auf den beiden unteren Klemmen, (siehe Bild) befestigt waren und somit der Widerstand gar nicht zum Tragen kam.

Bild

Die neue Dose habe ich nun so angeschlossen dass der Widerstand wirkt (siehe Bild) und der Motor läuft trotzdem (zumindest im Stand)
Wie ist es denn nun richtig?
Ich habe eine originale 24 Volt Zündspule drin...

Ach ja, ich habe jetzt auch ne Probefahrt hinter mir. Mit 12Volt an der 24Volt Zündspule... läuft wie sonst auch, nur verbrennt man sich an der Spule nicht mehr!
Watt is datt denn nu?
#196112
Moin,

ich will Dir mal hier antworten, was ich mal nachgeschlagen habe.

Der Vorwiderstand läuft für Dich wohl wirklich Gefahr als Ballast bezeichnet zu werden, er ist nämlich ein Teil der Entstörung.

So steht es jedenfalls im Bosch "Kraftfahrtechnisches Taschenbuch". Ein Werk, welches ich nur empfehlen kann, da steht vom Satz des Pythagoras bis hin zum Prinzip eines Atomkraftwerkes alles mögliche drin, selbstverständlich auch alles für die Autos...

Gruss

Michael
#196117
guude,

der widerstand (34) reduziert die spannung die an der zündung ankommt.
bei betätigung des starters wird er vom startdruckknopf (55) via fahrtschalter (51) (schlüssel-bzw zündschloßschalter) überbrückt, um kräftigere zündfunken zu erzielen. (nummern siehe schaltplan)
ohne den widerstand wird die zündspule auf dauer überlastet und kann platzen.

ich vermute Michael mein die zigarre oberhalb der sicherungen. dessen definitve funktion würde mich interessieren, da bei meinem 404 nicht vorhanden.

gut mog, justus.
#196123
Moin,

das längliche silberne Ding sollte eigentlich der Zündkondensator sein. Der soll (laut Bosch) dazu dienen, daß der Funken bei Öffnung des Unterbrechers (Abreißfunken) geringer ausfällt und damit der Verschleiss des Unterbrechers geringer wird.

Der Kondensator sollte eigentlich rein, oder hast Du auf kontaktlose Zündung umgebaut?

Der Widerstand verringert den Zündfunken, darum wohl auch die von Justus aufgeführte Überbrückung beim Startvorgang . Bosch schreibt:

"Dämpfung durch Widerstände im Zündkreis

Das Hauptanwendungsgebiet der Widerstandsentstörung ist die Funkentstörung der Zündanlage von Ottomotoren. Widerstände im Zündkreis dämpfen die vom Zündfunken ausgehende Wanderwelle und verringern dadurch die Reichweite der Störwellen. Die Dämpfung ist um so wirksamer, je näher die Widerstände an den Funkenstrecken (Zündkerze und Verteiler)angeordnet sind. Die Widerstände werden deshalb entweder in die Zündkerze und in die umlaufende Verteilerelektrode eingebaut oder aber in Stecker die unmittelbar vor die Zündkerzen und vor den mittleren Hochspannungsdom des Verteilers gesetzt werden.
Die Widerstände schwächen jedoch nicht nur die Störwelle, sondern auch die Energie des Zündfunkens. Ihre Größe wird deshalb so gewählt, daß die dämpfende Wirkung möglichst groß ist, daß aber auch der Anlauf und Leerlauf des Motors noch einwandfrei sind. Zur Erfüllung der Forderung der Fernentstörung bei Kraftfahrzeugen mit Ganzstahlkarosserie können an Stelle der vor den Kerzen und dem Verteiler angebrachten Widerstände auch Widerstandszündleitungen verwendet werden. Die Seele einer solchen Zündleitung besteht aus graphitgetränkten Faserstoffen (min. 14kOhm/m) oder aus einer Metallwendel (Widerstandsmaterial von max 5kOhm/m).

Macht also Sinn:

Die mangelhalfte Überbrückung in Ulfs Mog wird wahrscheinlich die Hitze entwickelt haben, dafür war der Widerstand überbrückt und die Funker im Koffer hätten Probleme gehabt. Jetzt funktioniert alles wie es soll, der Widerstand dreht halt auch die Spannung etwas runter.

Stellt sich jetzt nur die Frage, ob Justus eine Kontaktlose Zündung hat oder extreme Abnutztung am Unterbrecher :-)

Michael

P.S. Die "silberne Zigarre" dürfte übrigens ein koaxialer Durchführungskondensator sein.
#196132
Nabend Zusammen,

Ich meine in einem anderen Thread gelesen zu haben, dass IRONMOG eine
Laubtech Transistorzündung eingebaut hat.

Dabei bleibt der Vorwiderstand so drin, wie Justus es beschrieben hat.
Der silberne ziggarenförmige Durchführungskondensator hat nur die
Aufgabe, durch die Zündung entstandene Störimpulse von dem restlichen
Stromnetz des UNIMOG fernzuhalten und die Energie der Störimpulse nach Masse abzuleiten. Dieser Kondensator bleibt bei Einbau einer "Laubtech" auch drin. Er hat überhaupt nichts mit der Funkenlöschung am Unterbrecher- Kontakt zu tun.
Dafür ist der kleinere Kondensator zuständig, der direkt am
Verteilergehäuse zu finden ist. Dieser kleinere Kondensator muss bei Betrieb mit "Laubtech" ausgebaut bzw. abgeklemmt werden werden.
(gelben Draht im Verteiler lösen)

Beste Grüße aus Viersen

Klaus Gartz
#196141
MagMog hat geschrieben:guude,

der widerstand (34) reduziert die spannung die an der zündung ankommt.
bei betätigung des starters wird er vom startdruckknopf (55) via fahrtschalter (51) (schlüssel-bzw zündschloßschalter) überbrückt, um kräftigere zündfunken zu erzielen. (nummern siehe schaltplan)
ohne den widerstand wird die zündspule auf dauer überlastet und kann platzen.

gut mog, justus.
Ja genau, so sollte es sein, von meinem eingeschränktem, elektrischen Verständnis her...
Aber weder beim Mog von Carl, welcher noch nie an dieser Dose (Vorwiderstand) gebastelt hat, noch bei meinem Mog war es so angeklemmt!
Die Daustrom führende Leitung und die Leitung die beim Anlassvorgang die volle Spannung liefern soll sind zusammen auf einem Kontakt angeklemmt, welcher nicht den Weg über den Vorwiderstand nimmt! Daher immer volle Spannung auf der Spule und enorme Hitzeentwicklung!
Die neue Dose bei meinem Mog (siehe Foddo) ist jetzt so angeklemmt das 24 Volt über den Vorwiderstand die Spule versorgen (oberes Kabel), so das 24 Volt während des Startvorgangs direkt am Vorwiderstand vorbei zur Spule gelangen (mittleres Kabel), das unterer Kabel ist der Abgang zur Spule welches auf dem gleichen Kontakt sitzt...

Es funktioniert so auch... warum aber wird es nicht von haus aus so betrieben?
Eine nur handwarme Spule ist doch besser als eine heiße Spule :(
#196267
guude,

ich kann mir vorstellen, daß in der werkstatttruppe der BW so einiges geschraubt wurde, was nicht im sinne des erfinders war, insbesondere wenn es mehr spaß versprach.
da gab es evtl. das latinengerücht, daß mit überbrücktem widerstand mehr leistung zur verfügung steht.
ich kenne die glaubwürdige geschichte, daß der 404 bergab rückwärtsrollend, mit eingelegtem vorwärtsgang, verkeht herum angeworfen wurde und die jungs dann mit 6 rückwärtsgängen durchs gelände geheizt sind.
daß der motor wg. schmierungsausfalls ruck zuck im eimer war, hat ja keinen interressiert.
möglich ist es, den motor falsch herumlaufen zu lassen,die steuerung ist fast symetrisch.

gut mog, justus.
#196273
Hallo,
MagMog hat geschrieben:...
möglich ist es, den motor falsch herumlaufen zu lassen,die steuerung ist fast symetrisch.
ich habe es ja schon öfters gelesen, aber bitte doch mal um etwas Aufklärung:

Ohne Umbau einen (Otto-)Motor rückwärts laufen lassen?
Ladungswechsel?

Dann würde er doch theoretisch beim 1. (ehemals 4.) Arbeitstakt über die Auslassventile ansaugen (und da kommt ja nur Luft), diese dann im 2. (3.) Takt verdichten um sie an dessen Ende zu zünden (was wohl nix wird) und dann im 4. (1.) Takt über die Einlassventile in den Ansaugtrakt auszustoßen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ladungswechsel

Bitte um Aufklärung :-)

MfG Maatsch
#196290
Hallo Maatsch
einen Motor Rückwärts laufen lassen nennt man "Umsteuern"

Das geht bei Zweitaktern und Dieselmotoren älterer Bauart. Die Lanz-Fahrer kennen das nur zu gut.

Umsteuern wird heute nur noch bei Zweitakt-Großdieseln, etwa Schiffsmotore gemacht, um bei einem Supertanker das Wendegetriebe zu sparen.
Deine Überlegungen zum Otto-Motor sind richtig, beim Diesel wechselt ebenfalls die Gasführung, beim Rückwärtslaufen strömen heiße Gase in den Luftfilter, was bei Ölbadfiltern zum Brand führt. Die BW hat für den 435 extra rücklaufsichere Einspritzpumpen verbaut.
daß der 404 bergab rückwärtsrollend, mit eingelegtem vorwärtsgang, verkeht herum angeworfen wurde und die jungs dann mit 6 rückwärtsgängen durchs gelände geheizt sind.
daß der motor wg. schmierungsausfalls ruck zuck im eimer war, hat ja keinen interressiert.
möglich ist es, den motor falsch herumlaufen zu lassen,die steuerung ist fast symetrisch.
dafür gibt es den Nobelpreis, wenn wer das schaffst. :rofl:
ich kenne die glaubwürdige geschichte,
aber allein der Glaube versetzt Berge :mrgreen:
#196302
...jetzt driftet ihr aber ab, Jungs :lol:

Ich will das gesammelte Gedankengut zum Thema Vorwiderstand mal niederschreiben...

Auch wenn auf der orig. Mog-Spule 24 Volt steht scheint es mehr als ratsam sie über den Vorwiderstand zu betreiben!
Ich habe jetzt über 100 Km zurückgelegt und keinen Leistungsverlust oder sonst was spüren können. Die Zündspule wird somit auch nur handwarm was auf keinen Fall schädlich sein kann. Warum die mit 24 Volt gestempelt Spule mit nur ca. 12 Volt trotzdem arbeitet ist mir nach wie vor unklar. Es kann auch nicht daran liegen das ich eine Laubtec Zündung verbaut habe, im MFF hat sich ein Kollege gefunden dessen Zündspule genauso angeklemmt ist wie meine jetzt und der fährt mit Kontakten...

Der zigarrenförmige Entstörkondensator ausserhalb des Verteiler kann getrost aus dem Stromkreis genommen werden. Er dient(e) ausschließlich dazu bei laufendem Motor das hässliche, drehzahlabhängige Knacken aus dem Sprechfunkverkehr fern zu halten.

Der Kondensator innerhalb des Verteiler ist allerdings überlebenswichtig solange man den Zündfunken mittels Kontakte aufbereitet. :wink:
#196329
Moin,

also meine Theorie ist immernoch, daß der Widerstand ebenfalls für die Entstörung das ist.

Die Spule wird dementsprechend auf das System ausgelegt sein und der Widerstand (und damit die Entstörung) für einen besseren Startvorgang überbrückt.

Was mich irritiert ist, daß die Spannung an der Spule mit dem Widerstand so niedrig sein soll.

Auf jeden Fall scheint mir die korrekte Einbauweise, wie Du es jetzt gemacht hast besser nicht geändert zu werden. Das hast Du dann an Deiner heißen Zündspule gesehen. Ob es einen anderen Effekt gibt, als daß die Zündspule "nur" heiß wird, kann ich so nicht sagen. Es kann schon sein, daß der Zündfunke dadurch auch im laufenden Betrieb stärker ist. Dies könnte im hohen Drehzahlbereich eventuell auch Einfluss auf den Zündzeitpunkt haben, da die Entladung der Spule sich verändern könnte.

MIchael
#196330
Hallo,
Von Schiffsdieseln kenne ich es aus Erzählungen - sind die Schwerölmotoren dann auch Zweitakter?

In Kreuzfahrtschiffen werden 4 takt und in Schiffen zur Güterbefürderung werden 2takt Diesel verbaut. Die 4Takt laufen ruiger, die 2Takt haben einen (geringfügig) besseren Wirkungsgrad.

Gruss Torben.



P.s. Wenn ich beim Ankurbeln nicht aufpasse, kann ich meinen Fahr auch falschrum anwerfen.
#196358
Hallo,

irgendwie habe ich damal den Dipl.Ing. in Elektrotechnik gewonnen, daher noch ein Erklärungsversuch von meiner Seite:
Nach dem Schließen den Unterbrecherkontaktes fließt also der Strom über den Kontakt, den Widerstand und die Primärwicklung der Zündspule.
Der Strom steigt allerdings bedingt durch die Induktivität der Spule kontinuierlich an. Dabei wird magnetische Energie in der Zündspule gespeichert. Wenn der Eisenkern der Spule ab einem gewissen Strom (bzw. einer gewissen Schließungsdauer ds Kontaktes) in die magnetische Sättigung geht, würde der Strom rapide ansteigen und nur durch den Wicklungswiderstand begrenzt werden. Dies würde die Spule und den Kontakt stark belasten und außerdem die Zündleistung nicht weiter erhöhen, da nicht noch mehr magnetische Energie bei Sättigung gespeichrt wird.
Die Schließungsdauer des Unterbrecherkontaktes fällt bei steigender Drehzahl ab, daher ist die Zündspule derart zu dimmensionieren, daß sich bei Höchstdrehzahl ausreichend Zündleistung ergibt.
Damit der Strom bei niedriger Drehzahl nicht zu hoch wird, muß er durch den Widerstand begrenzt werden.

Bei der Kontaktöffnung versucht die Spule den Strom aufrecht zu erhalten und erzeugt dabei eine hohe Spannung ( einige hundert Volt) auf der Primärseite. Der Zündkondensator übernimmt dabei kurzzeitig den Strom, verhindert dabei daß sich am Kontakt ein Lichbogen bildet. Zwischen Spule und Kondensator findet dabei ein Umschwingvorgang statt. Auf der Sekundärseite der Spule mit mehr Windungen wird ein Vielfaches der bereits hohen Primärspannung erzeugt.

Also wird in dieser Kombination nach dem Schließen des Kontaktes schnell das Magnetfeld in der Spule aufgebaut, der Strom bleibt bei längerer Kontaktschließung aber konstant. Bei intelligenten Zündungen kann die "Schließungsdauer" ( einschaltdauer des Transistors) konstant gehalten werden, und der Widerstand entfallen.

bis dann.......Ralf

OK vielen Dank erst mal. Vielleicht kann ich noch […]

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