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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#475647
Hallo Zusammen,

ich sehe schon, das Thema wird schwieriger! Vielleicht hilft ein wenig die "Historie" meines Schaden weiter:
vor ca. 15 Jahren und geschätzten 80.000km hatte ich die Verbindung das Letzte mal offen. Wir hatten das Getriebe bzw. die Synchronringe überarbeitet und beim Zusammenbau hatte ich eines Sonntages festgestellt, dass ich die Flanschdichtung vergessen hatte zu organisieren. Naja, ich hab sie dann durch eine Flüssigdichtung, ich glaube Hylomar ersetzt, 6 neue Schrauben 10.9 und Sicherungsbleche mit Schraubensicherungskleber komplettierten das Werk.
Ich habe den festgefressenen Kardan jetzt auseinander genommen. Die Nadellager sind tief blau angelaufen. Ich interpretiere also Hitzetod aufgrund mangelnder Schmierung.
Vielleicht war meine Dichtung nicht dicht und per Fliehkraft hat es das Öl durch die Ritzen nach aussen transportiert. Der Kardan wird nicht mehr mit Öl versorgt. Der zunehmend festere Kardan arbeitet nach und nach die Schrauben bzw. das Sicherungsblech auf, die ersten Schrauben fallen raus und arbeiten mit dem Ölbrei den Rest auf...
Soweit meine derzeitige Theorie!
Ich werde also dieses mal eine Dichtung (0, 5mm) einbauen, zusammen mit 12 x10.9 er Schrauben samt Sicherungsblechen. Und weil es nicht Schaden kann, Sicherungskleber. Das Drehmoment auf maximum und nach einem Tag nochmals nachgezogen, falls die Dichtung nachgibt.
Ich hoffe das passt, inzwischen habe ich Abzieher und Gewindestangen hergerichtet und warte nur noch auf eine 41ger Nuss um den Spezialschlüssel anzufertigen. Angebote für den Flansch habe ich bekommen! Tausend Dank hierfür!!!

Gruß Tobias
#475661
Hallo

...verständlich, die gleichen Bedenken hätte ich auch, wenn ich von einer Sache wenig Ahnung habe.

In den letzten 27 Unimog404 Jahren konnte ich nicht nur viel Fahrspaß ,sondern auch reichlich Negatives mit meinem Mog erleben.

Vor vielen Jahren gab es noch eine Unimogwerkstatt im Ort, wo ich mit erfahrenen Mechanikern selber bei meinen Reparaturen mitarbeiten durfte.

Nach 2 Motorwechsel und 2 Getriebewechsel lernte ich so einiges.

Im UCG lernte ich auch einige kompetente Schrauber kennen.

Ein guter Bekannter ist ein sehr kompetenter Mechanikermeister ,welcher immer wieder schwierigste Probleme löst.
Dieser hat sich vor vielen Jahren einen U 411 komplett überholt und auf den neusten Stand gebracht.
...und das Teil läuft wie der Teufel.

Ich selber habe auch immer mal wieder Lehrgeld zahlen müssen, aber meine Konstruktion hat sich in den letzten Jahren auch unter extremen Bedingungen gut bewährt.
Der 617 Diesel harmoniert mit dem 404 Antriebsstrang sehr gut.
Ich habe aber das Gefühl, das die starken Drehschwingungen, des 5 Zylinders, das Getriebe belasten.

Ich würde gerne einen stärkeren Motor einbauen, aber davon lasse ich jetzt die Finger weg.
Zuverlässigkeit ist mir zur Zeit wichtiger!
Mich würden Erfahrungen von 404 mit stärkeren Motoren über die Belastbarkeit des Antriebes (Getriebe, Achsen)interessieren - aber das führt hier zu weit!

Gruß Wolfram
#475803
Hallo Zusammen,
man kann manchmal mit neuen Werkstoffen alte Probleme lösen. Mein Vorschlag ist eine "Reibwerterhöhende Metallfolie" (siehe Link)

http://technical-ceramics.3mdeutschland ... shims.html

Eine andere Lösung ist eine Formschlüssige Verbindung, z.B. man könnte ein paar Schwerspannstifte einsetzen. Diese Maßnahme würde natürlich auch die mechanische Bearbeitung der Flansche mit sich bringen.

Ich bin deshalb an diesem Thema Interessiert, weil ich ein OM 606 (100 KW) eingebaut habe. Diese Motor hat noch mehr Bums als der OM 617. Es muss also an diese Stelle verbessert werden.

Eine Frage hätte ich im Zusammenhang mit der Schmierung der Gelenkwelle. Kommt die Schmierung für das hintere Kardangelenk, in Form von Spritzöl durch den Wälzlager welche von außen sichtbar ist?
Ich habe ohne die Achsen Motor und Getriebe miteinander getestet. An den Hinterachs-Abtrieb habe keine merkliche Ölaustritt gemerkt, dafür habe ich an den Vorderachs-Abtrieb etwas Ölverlust auch im Stand. Ich hoffe, dass diese Verlust durch die Dochtschraube kommt und meine Wellendichtung OK. ist!

Grüße: Zsolt
#475828
Hi Zsolt,

so wie ich das verstehe kommt an der Hinterachse das Öl durch die Lager ins Kreuzgelenk. Im Lagerflansch gibt es 2 Bohrungen, die direkt nach dem Wellendichtring über ein kleines Loch im Antriebsflansch Öl in dessen Verzahnung leiten. Von da kommt das Öl an der Befestigungsmutter vorbei in den Antriebsflanschhohlraum. Die Verbindung zum Kardanflansch muss also dicht sein, sonst landet das Öl irgendwo im Schubkugelgehäuse aber nicht in den Nadellagern des Kreuzgelenkes.
Da meine Nadeln blau angelaufen sind vermute ich genau diesen Fehler, als ursprüngliche Ursache meines Schaden...
Bei der reibwerterhöhenden Folie (3M hat immer wieder spaciges Zeugs) ist dann auch das Problem, wie abdichten? Vermutlich ist dann die Wirkung dahin.

Gruß Tobias
#476256
Hallo Tobias,

um den Antriebsflansch abzudichten überlege ich gerade, daß ich ein O-Ring Nut ausserhalb des Lochkreises einstechen könnte. Eine 1mm O-Ring benötigt einen Einstich mit ca. 1,2 x 0,8mm, das könnte hinpassen. Danach bräuchte man auch kein Dichtungspapier mehr und die Folie von 3M würde funktionieren.

Grüße: Zsolt
#476277
alumog hat geschrieben:Hallo Tobias,

um den Antriebsflansch abzudichten überlege ich gerade, daß ich ein O-Ring Nut ausserhalb des Lochkreises einstechen könnte. Eine 1mm O-Ring benötigt einen Einstich mit ca. 1,2 x 0,8mm, das könnte hinpassen. Danach bräuchte man auch kein Dichtungspapier mehr und die Folie von 3M würde funktionieren.

Grüße: Zsolt
Hallo Zsolt,
wegen dem Hinweis von Norbert: bei den Aussenkanten der Nut einen minimalen Radius machen, um der Kerbwirkung entgegenzuwirken ...

MfG

Martin
#476374
Hallo,
habe mir mal die Teile auf den Schreibtisch gelegt. Ein 12 Loch Getriebeflansch und eine alte Kardanflanschplatte, die ich zum Abziehgegenstück umfunktioniert habe.
Für einen Einstich ausserhalb des Lochkreises hat es wenig Platz.
Dafür gibt es serienmäßig eine Zentriernut in den Platten, links habe ich mal eine schwarze Schnur eingelegt und siehe da, die Flanschplatten passen immer noch zusammen. Da würde eine recht dicke Gummidichtung mit 77mm Durchmesser hineinpassen. Das einzige was man ändern müsste ist, dass man auf der Kardanseite (da wo auf dem Photo die Bleistiftspitze ist) ein Metallstückchen einlöten , und das Ganze dann wieder auf Maß zurückfeilen sollte. Am Besten hartlöten. Dann könnte man Zsolts 3M Folie als Reibungsverstärker verwenden.
Ich messe die Tage mal nach ob dieser Einstich bei allen Platten die ich habe tiefer ist als das Gegenstück. So wie ich das verstehe hat die dann zugelötete Nut im Bereich der " Zentriernase" nur eine herstellungsbedingte Ursache.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
Gruß Tobias
Dateianhänge:
Links mit eingelegter "Dichtung" und rechts müsste man 2 mal ein Metallklötzchen einlöten
Links mit eingelegter "Dichtung" und rechts müsste man 2 mal ein Metallklötzchen einlöten
DSC_2734_014.JPG (92.13 KiB) 820 mal betrachtet
#476386
Hallo Tobias,

du hast gut aufgepasst! Ich habe die Nut und Feder der Zentrierbung nachgemmessen. Die Nut hat 4mm Tiefe, der Feder hat 2mm Höhe. Wenn dort ein O-Ring mit 2,5 mm Schnurstärke einlegt wird dichtet es perfekt ab.

Die zwei Lücken in der Nut sind auch nach meiner Meinung nur fertigertungsbedingt.

Wenn jemand Interresse hat, könnte man die 3M-Folie mehrfach Wasserstrahlschneiden lassen. Ich frage mal an was die Folie kostet.

MfG: Zsolt
#477644
Hallo Zusammen,

habe von 3M folgende Antwort auf die Anfrage bezüglich der Reibungserhöhende Folie bekommen:

"Sehr geehrter Herr Herbák,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Wir fertigen die Bauteile ausschließlich nach Kundenzeichnung. Die benötigten Bauteile werden Lasergeschnitten und anschließend beschichtet.

Wir haben somit kein Material für Testzwecke.

Mit freundlichen Grüßen | Best regards
Fritz Wark"

Demnach liefert 3M nur fertige Formstücke. Ich glaube nicht, dass wir hier unter Forumsmitglieder einen Stückzahl zusammenbekommen, welche eine relevante Auftragsmenge für 3M währe. Damit bleibt die konventionelle Lösung mit mehr Schrauben auf den Umfang. Die Lösung mit der O-Ring statt Papierdichtung dürfte trotzdem etwas bringen, weil die Vorspannung der Schrauben nicht nachgibt.

Grüße: Zsolt
#485307
ACHTUNG:
Wir sind wieder auf und manchmal neben der Strasse!

Liebe Forumsmitglieder und mentale Unterstützer meiner Reparatur Unternehmungen: Tausend Dank für Hilfe und Teileunterstützung!
Um den Thread sauber abzuschließen hier der weitere Verlauf:

Den Getriebeflansch (neu) der Hinterachse habe ich mit 12 Muttern 12.9, ohne Papierdichtung aber mit Loctide 510 als Flächendichung und einer Schraubesicherung (mittelfest) montiert. Die Sicherungsbleche habe ich ebenfalls montiert, nachdem mehrere Tests nicht gezeigt haben dass diese deformiert werden. Die Antriebswelle samt Kardan ist ausgetauscht. Die Schubrohrkugel hat ein Kunststoffgegenstück bekommen, die Ausgleichsscheiben sind angepasst, der WEDI ist getauscht. Die Vorderachse ist auf 10 Loch (wobei ich die beiden, die die Bewegung einschränken weggelassen habe) umgebaut. Der Kardan ist neu und mit er sog. Permanentschmierung. Der vielbeschriebe Filzdocht ist somit funktionslos und die Schraube ohne Loch. Wedi neu. Schubkugelgegenschale in Kunststoff.
Und weil ich schon dabei war...: GÖK eingebaut (super!), Neue hintere Lagergummis (deutlich weniger Vibrationen...!) Bremsleitungen teilweise ersetzt.
Einzig der Tausch der Federn an der Hinterachse (eine war gebrochen) gegen "neue" hat sich als Flop herausgestellt: Entweder meine vor 20 Jahren "geschlachteten" Federn (dicke Ausführung) waren schon schlapp oder mein Aufbau ist schwerer geworden... mäßig beladen sitzten die Zusatzfedern schon auf!
Wie weit federn denn Eure so ein??

Ich hoffe das war´s mit dem Getriebeflansch / Kardan /Schubrohr für die nächsten 25 Jahre..
Nochmals Danke und schöne Grüße!

Tobias
#485339
Hallo Tobias,

Erstmal Glückwunsch zur fertigen Instandsetzung Deines Mogs, und dann habe ich da mal ne Frage....!

Welche Papierdichtung hast Du weggelassen genau ? Die zwischen Mitnehmer im Getriebe und Flansch am Kardanwellen Gelenk ?
GÖK - welchen hast Du verbaut ? Habe auch einen Verbaut und noch nie Bereut, das teil hat einen sehr hohen Nutzungs und Wirkungsgrat.
Welche Hinteren Lagergummis wo hast Du erneuert ?
Frage das weil ich ja auch eben diese Getriebe Reperatur im Zuge des Motor Tausches gerade gemacht habe ....

Zu Deinen Federn, kann ich nur sagen das ich meine Federn im 404 ja auch getauscht habe letztes Jahr bevor es im Oktober auf Tour ging.
Ebenfalls die im Durchmesser Dickeren mit der dazugehörigen Zusatzfeder des 406 ers glaube ich sind an den Platz der Dünneren 404 Federn gekommen, und mit den dann aktuell gewogenen 4.5 t war und ist da immer noch Luft vom Ende der Zusatzfeder bis zum Anschlagteller auf der Achse bei mir ....

Gruß Ralf :mog2
#485359
Hallo zusammen,
habe meinen U404 vor 30 Jahren komplett auf U406 Federn (7,5t) umgerüstet und liege mit einem Gesamtgewicht von etwa 4,0t mit der inneren Feder nahezu (o,5cm Luft)auf. Was wäre bei neuen Federn so die übliche Differenz?
Gruß
Roland
PS: Habe den Beitrag mit großem Interesse verfolgt, da ich meinen U404 mit dem OM617A, 3,0 Turbediesel, 125 PS fahre. Die Verbindung Getriebe/Kardan habe ich lediglich mit verstärkten Schrauben ausgeführt. Bis dato (130.000km) keine Probleme. Als in den 80er und 90er Jahren noch Saharafahrten möglich waren, habe ich ihn keinesfalls geschont. Habe aber bei starken Steigungen und natürlich im Sand den Allrad zugeschaltet um den hinteren Antriebsstrang zu entlasten. Die Diff-Sperre habe ich häufig als letzte Möglichkeit bei Bedarf im Sand (Dünenkamm) zugeschaltet. Dies hat mir häufig das runterschalten erspart.
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