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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#550239
Liebe Unimog-Freunde,

einige mechanische Werkstätten und Motoreninstandsetzer hatte ich schon abgeklappert. Doch ich konnte keinen finden, der mir den Kurbelzapfen der Kurbelwelle eines Kombipressers aus einem Unimog 411 schleifen konnte (keine Ausrüstung) oder wollte (lohnt sich nicht). Schon nahe der Verzweiflung kam mir die rettende Idee ...





Hätte nicht gedacht, dass das so gut klappt - mit anschließend händisch honen und glätten auf's Hundertstel genau.
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P1290187_zu_klein.jpg
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#550246
Hallo Christoph,

vom Prinzip her ist eine Rundschleifmaschine auch nichts anderes :D. Hab das ganze vor Jahren mal vor eine Bohrung mit einem Stabschleifer gemacht. Wenn man sich Mühe gibt und genau arbeitet kann man so echt ausgezeichnete Ergebnisse erzielen!

Man muss nur mit dem Schleifstaub aufpassen, der ist der Tod einer jeden Werkzeugmaschine aber dem Video nach ist das für dich auch kein Geheimnis.

Was mich noch interessiert ist das Aufspannen der Kurbelwelle. Hält das ganze tatsächlich nur auf der hinteren Planfläche der Kurbelwelle mit einem Magnet?

Lg
Joe
#550251
Hallo Joe,

dank der großen Masse am hinteren Ende der Kurbelwelle "klebt" die Welle bombenfest auf dem Magnet. Die Haltekraft beträgt wohl mehrere hundert Kilogramm bzw. daN. Trennen kann man nur durch kräftiges seitliches schieben (mit dem Kunststoffhammer) und zuletzt abhebeln. Es ist auch gefährlich damit zu hantieren und den Magneten zu lagern. Nach Gebrauch kommt er deshalb in eine kleine Holzkiste.
#550281
Hallo Christoph,
klasse Aktion!

Das ist oft so niemand will so richtig oder will es probieren. Ich habe neulich eine ähnlichen Versuch gestartet. Ich habe die Backen meiner Drehbank ausgeschliffen mit einem Luftschleifer im Meißelhalter. Genauigkeit des Futters nur 0.5/100. Sehr in Ordnung. Das gab mir den Anstoß den Luftschleifer und auch die Flex mehr mit in die Aufgaben einzubinden.
#550284
Hallo Hannes
Genauigkeit des Futters nur 0.5/100.
darf ich fragen, wie du das gemessen hast. Hast du Zugriff auf eine Messmaschine, 5μ sind ja kein Pappenstiel.
#550287
Hallo Christoph,

Gefällt mir gut. Aber wie hast Du denn die Kurbelwelle zentriert. Ich habe verstanden, dass sie nur von einem planen Magneten gehalten wird.

Hallo Helmut

Wie kommst Du auf 5y? 0,5/100 = 0,005 = 5000y
Fragt sich nur was diese Dimensions losen Zahlen sein sollen, Eier, Tomaten .. ?
#550288
Hallo Helmut,
den Rundlauf habe ich mit geschliffenen Prüfwellen in verschiedenen Durchmessern und Messuhr überprüft(ich habe ein Keilstangenfutter und da sind umso größer die Durchmesser die Spannbereiche immer weiter außen auf den Spannflächen dann wird das natürlich auch etwas ungenauer, aber bis Durchmesser 30 mm läuft es auf 0.5/100 genau darüber ab Durchmesser 60 sind es dann 0.8/100). Jetzt wirst du sagen eine Messuhr zeigt doch nur 1/100 mm Schritte an. Ja aber der Zeiger bewegte sich eben nicht mal 1/100 sondern nur die Hälfte soweit und das bestätigte später auch ein Feinzeiger. Man kann natürlich nicht die Backen einfach lose irgendwie schleifen, ich habe zwischen die Backenträger quasi hinter die eigentliche Spannfläche einen Lagerring eingespannt, das war so das genauste was ich da hatte und das hat tatsächlich funktioniert.

Hallo Jürgen,
wenn ich von 0.5/100 rede meine ich null Komma fünf Hunderstel also 0.005 mm oder auch 5 Tausendstel.
#550293
Hallo Christoph,

freut mich, dass du ein ordentliches Ergebnis realisieren konntest. Das Prinzip funktioniert gut, nur meistens kann man das zuhause nicht so gut umsetzen. Wenn alles passt, passt auch das Ergebnis.

Gruß
Markus

P.S.: Wie gestaltet sich wohl die Messunsicherheit in einer unklimatisierten Werkstatt? Schon ein warmer Luftzug und sie ist größer als der gemessene Wert?
#550318
Hallo Markus,

wenn ich einen Kompressor sehe, der mit 1 mm Spiel am Kurbelzapfenlager "bis zum Ausbau noch einwandfrei funktioniert hat", würde bei der Reparatur sogar mein "verstellbares Augenmaß" genügen. :wink:
#550321
Liebe Unimog-Freunde,

... noch eine Anmerkung zur gewählten Technik und was man das nächste mal besser machen kann.

Der Kurbelzapfen war stark eingelaufen und unrund geworden. Bei der Drehung auf der Maschine gab es also je Umdrehung anfänglich Impulse, welche die Kurbelwelle auf dem Magneten hätte verschieben können. Deshalb und damit es einigermaßen zügig vorangeht, habe ich eine Schruppscheibe gewählt und je Durchgang eine Zustellung von 0,025 mm vorgenommen. Denn wenn der Impuls die Haftreibung auf dem Magneten überschritten hätte, hätte es wohl einen größeren Unfall gegeben.

Die richtige Oberflächenqualität musste nach Erreichen der Rundheit anschließend mit Honstein, 400er Schleifpapier und Polierflies hergestellt werden.

Um die Gefahr des Verrutschens sicher zu verhindern, könnte man das nächste mal zusätzlich dünnes doppelseitiges Klebeband verwenden. Dann wäre man jedenfalls auf der sicheren Seite. Allerdings, wie kriegt man die Kurbelwelle dann auf dem Magneten genau ausgerichtet ... ? Vielleicht nur zusätzlich "Stopper" mit Klebeband setzen?
#550323
Hallo Christoph,
tolle Sache diese Idee !!! Aus dem Werkzeugbau kenne ich die Abzieher, mit denen man eine Korund - Schleifscheibe profiliert oder eben plan zieht. Mit der Flex - Schrubbscheibe hast Du das wohl nicht gemacht. Daher meine Frage, ob eine Scheibe vom / für einen Schleifbock nicht noch besser wäre wegen Auswahlmöglichkeit bei der Körnung und besseren Rundlauf und weil man sie eben abziehen kann
Grüße und weiterhin viele Erfolge
Christoph
#550326
Hallo Namensvetter,

je breiter die Scheibe und je feiner die Körnung desto höher die Radialkräfte bzw. desto langsamer der Abtrag und desto größer die Gefahr, dass die Kurbelwelle auf dem Magneten verrutscht.

Dadurch, dass die schmale Schruppscheibe längs über den Zylinder geführt wird, zieht sich die Scheibe sozusagen von selbst ab.

Was bei meinem Aufbau wegen mangelnder Steifigkeit und entsprechenden Schwingungen der Flex auf dem Support noch passiert ist, dass sich ein Grübchenmuster auf dem Zylinder ausbildet. Aber das wird anschließend bei der händischen Nacharbeit auch "ausgebügelt".
#550328
Das es mit solch einfachen Mitteln funktioniert, ist ja schon verblüffend.
Eine dünne Schleifscheibe von einem Sägekettenschärfgerät wäre eine Optimierungs Möglichkeit
Die Flex :flex hast Du ja auch gut am Winkelkopf befestigt, eventuell hinten noch fixieren/stützen.
Auf diese Lösungen bist Du aber sicherlich auch schon gekommen.

Ansonsten kann ich nur von dir lernen! :respekt

Gruß
Jochen
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