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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#486086
Hallo Unimogler,
mit dem Lenkspiel habe ich Probleme, die Lenkung an meinem 1400er hat im oberen Grenzbereich spiel. Nun habe ich versucht die Lenkung mit Hilfe von fachkundiger Anleitung und dem Werkstatthandbuch einzustellen. Das Lenkgetriebe wurde nicht ausgebaut, der Geradeauslauf NICHT anhand vom geradestehenden Lenkrad ermittelt, sondern anhand der Lenkradumdrehungen bei, soweit erkennbar, links und rechts gleich weit eingestelltem Lenkeinschlag am Achsschenkel. Leider konnte ich keine Verbesserung feststellen, keinerlei
Änderung des Spiels und keine Änderung des (gefühlten) Reibwertes. Auch bei probeweise weiter angezogener Inbus-Schraube und bei anderer Stellung des Lenkrades keine Veränderung.
Da ich befürchte dass das Lenkgetriebe am Ende ist habe ich im Netz mal geschaut was es da so als Ersatz gibt. Mir ist beim betrachten der einzelnen Lenkgetriebe aufgefallen dass z.B. bei einem neu überholten Teil die Inbusschraube relativ weit heraus schaut. Bei diversen gebrauchten Teilen schaut die Schraube unterschiedlich weit raus und bei meinem Lenkgetriebe ist die Inbusschraube eben mit der Kontermutter, also ganz drin.
Wenn die Inbusschraube so weit drin ist kann man dann davon ausgehen dass nicht mehr weiter eingestellt werden kann? Oder hat das nix mit zu tun.

IMG_5564.JPG
IMG_5564.JPG (31.63 KiB) 4961 mal betrachtet
Vielleicht hat einer von Euch eine Antwort.

Danke schön und viele Grüße
Marco
#486090
Hallo Marco

bei den Lenkgetrieben handelt es sich um eine Kugelumlauflenkung. Sowohl die Mutter als auch die Spindel haben eine halbrunde Laufbahn, die gemeinsam in der 'Mutter einen runden "Gewindegang" bilden, in der die Kugeln rollen. Die Kugeln übertragen die Lenkkraft von der Spindel zur Mutter und werden am Ende des Gewindekanals wieder zum Anfang der Mutter geleitet. Der gesamte Weg ist vollständig mit Kugeln gefüllt, die spielfrei aneinander liegen.
Tritt ein Verschleiß ein, so kann mit der besagten Inbusschraube der Rückleitungskanal etwas geklemmt werden, um die Kugeln wieder aneinander zurücken. Dabei versetzen sich die Kugeln etwas seitlich und füllen das seitliche Spiel wieder auf. Ist die Kugellaufbahn seitlich zu weit verschlissen, hilft auch die Einenzwängung der Kugeln nicht mehr weiter.
Der Verschleiß ist üblicherweise um die Geradeausstellung. Je höher die Fahrgeschwindigkeit, um so härter die kleinen kurzen Stöße von der Fahrbahn, die auf die Lenkung einwirken. Im Bereich des größeren Lenkeinschlag, z.B. beim Rangieren oder (rechtwinklig) Abbiegen wird üblicherweise sehr langsam gefahren, der Bereich wird auch anteilig seltener genutzt.
Zwängt man die Kugeln beim Einstellen zu sehr, dann ist im Kanal in diesem Lenkbereich zu wenig Platz und die Lenkung klemmt beim Einschlager mehr oder weniger. Man musst immer einen Kompromiss wählen. Insofern ist die Stellung der Nachstellschraube ein Indiez für den Verschleiß.
Mangusta liked this
#486117
Morgen Helmut,
den letzten Satz deine Antwort, den hätt´s nicht gebraucht :-) Quatsch, natürlich, das war "leider" der letztendlich entscheidende Satz. Dann brauch ich da nimmer weiter rum machen, eventuell such ich ne Werkstatt und falls ich es doch selber angehe noch die Frage (auch an alle Unimogler): LS 3 B ist generell LS 3 B und passen alle untereinander? Oder gab es Veränderungen / Versionen die unterschiedlich sind?
Danke schön, bin unzufrieden mit dem Lenkgetriebe, dafür zufrieden mit dem Forum :-)
Gruß Marco
P.S.: ... mein 1000er den ich noch habe, bei dem ist das Lenkgetriebe der Schraube nach noch fit!!!
#486142
Hallo Marco
LS3B beschreibt nur die Ausführungsvariante. LSX bezeichnet die Baureihe.
Du brauchst allerdings die Unimog-Version, LS3 gab es auch im LKW, das ist das ähnlich wie bei den Motoren, die es auch im LKW gab.
Die Innereien sind teilweise auch im LKW gleich, andere Teile z.T. anders. Da muss man beim Baumuster genau vergleichen was untereinander austauschbar ist.
Ich habe mir das bei der LS3 mal genauer angesehen, von außen ist nur die Position zur Kugelumlaufmutter einstellbar, der Kugelrücklaufbogen bei diesen Lenkungen ist nicht einstellbar, zumindest nicht für die Lenkspielbeseitigung.
Viele Reise-Unimog-Fahrer rüsten auf die neuere Lenkung vom 427 oder 437 um, dann braucht man aber auch die dazu passende Pumpe.
#486208
Guten Abend Helmut,
also, dann darf ich nicht blind kaufen, sofern das nicht von der gleichen Baureihe mit gleichem Bj. kommt. Fahren kann ich ja noch, vielmehr "rudern", aber das wird die nächste Baustelle, MUSS sein, abgesehen vom Risiko macht das rudern ja auch keinen Spaß.
Danke Helmut für deine Hilfe!
Ach ja, wenn ich selber ein gebrauchtes einbaue, was mache ich dann mit dem alten Lenkgetriebe, wegwerfen oder hat da ne Werkstatt Interesse daran das wieder richten zu lassen wenn die es von mir für umme bekommen, ich mein wenn jeder sein altes Teil wegwirft gehen die Dinge ja irgendwann aus.
Schönen Sonntag noch und viel Grüße an alle!
Marco
#514993
Hallo Marco,

Dein Beitrag in Sachen Lenkgetriebe ist schon etwas betagt. Da ich konkret auch gerade über einen Tausch nachdenke (nachdenken muss), wollte ich mal nachhören.

Meine Lenkwelle lässt sich ganz locker eine gute halbe Umdrehung sehr leicht von Hand ohne jeden Widerstand (in Mittelstellung) direkt an der Welle im Motorraum drehen. Erkennbares Spiel in den Kardangelenken der Lenkwelle sowie an den Kugelköpfen des Lenkgestänges oder den Achsschenkellagerungen usw. besteht leider nicht. Nach Hineindrehen der Einstellschraube um ein paar Umdrehungen (sie ist so bereits hinter der Vorderkante der Kontermutter verschwunden - wie weit man die Schraube überhaupt maximal hineindrehen sollte/darf, weiß ich leider nicht), ist ein klein wenig mehr Widerstand zu spüren, aber von einem echten Reibmoment wie dem vorgegebenen Wert von 250 Ncm bin ich auch da gefühlt noch weit entfernt. Das Spiel in Mittelstellung daraufhin in Fahrt beurteilt ist subjektiv etwas verringert. Bei stärkerem Einschlagen ist bisher kein Anzeichen von Schwergängigkeit oder gar Hakeln/Blockierneigung zu spüren. Ich gehe daher stark davon aus, dass das Getriebe wohl über kurz oder lang überholungsbedürftig ist...

Hast Du Dein Lenkgetriebe in der Zwischenzeit in Angriff genommen? Hast Du es komplett getauscht? Soweit ich herausfinden konnte, gibt es glücklicherweise den einen oder anderen Betrieb, der die Dinger überholt im Tausch anbietet...
#515012
Hallo
ob es lohnend ist, das LS3 zu überhohlen, sollte man angesichts des Umbau-Angebots von Daimler überdenken. Die nachfolgetypen waren deutlich stabiler.
Daimler hat deshalb einen Umbausatz auf das aktuelle ZF-Lenkgetriebe zusammengestellt. Die Ersatzteile für LS3-Lenkung werden schlichtweg vom Zulieferer nicht mehr produziert.
#515013
Hallo Helmut,

vielen Dank für den guten Hinweis. Ich habe auf die Schnelle noch keinen Preis für den Umrüstsatz finden können. Da wird ja nur angegeben, dass das Umrüsten auf das aktuelle Lenkgetriebe nicht teurer ist als der Umbau vom LS3 auf's LS6 (aber was kostete der denn ?). Wie und unter welcher ET-Nr. der Umbausatz geordert werden kann, kann ich auch nicht erkennen. Gibt es dazu mehr Info (will es ja nicht machen lassen)?

Das LS3B kostet bei MB brutto rund 4.129 € abzgl. eventueller Rabatte (ist allerdings nicht lieferbar). Bei Univoit beispielsweise gibt es das überholte Getriebe als AT für 1.785 €. Ist auch nicht gerade ein Schnäppchen, aber immerhin. Ich befürchte, dass der Umbausatz da preislich ohnehin nicht mithalten kann, oder? Braucht man nicht auch eine andere Pumpe?

Gemessen an meiner geringen Nutzung des U1400 dürfte ein AT-Lenkgetriebe mit Sicherheit ausreichend sein. Oder spricht technisch etwas dagegen, es auf diese Weise zu machen?
#515035
Hallo nochmal,

inzwischen habe ich mal etwas recherchiert mit der Teilenummer für das LS3-Lenkgetriebe A316 460 12 01.
Der Rundumglücklich-Umbausatz für dieses nicht mehr lieferbare Lenkgetriebe auf das aktuelle ZF 8095 (das LS3 war doch sicher auch von ZF, oder...?) heißt A437 460 06 01 und kostet (bei Dröge) schlappe 3.931,64 € brutto (in MB-Webparts kann ich es gar nicht finden). Darin ist (fast) alles enthalten, was man für den Umbau braucht.

Schön und gut, aber für meine rein hobbymäßige Nutzung des U1400 ist mir das deutlich zu teuer. Mal sehen, was es sonst für Alternativen gibt.
#515041
Hallo Wolfgang,
mein LS3 war durch, es gab keinen Spielraum mehr für ein Nachstellen.
Ich hatte zwei Firmen angefragt die Lenkgetriebe überholen, ich meine einer war bei rund 950.--, der andere bei 1100 oder 1200.--€. Zum Zuge kam ein gebrauchtes, angeblich überholtes LS3 aus zuverlässiger Quelle. Ob es wirklich überholt war weiß ich nicht, jedenfalls wies die Einstellschraube noch viel Spielraum auf. Der Mog hatte danach einen unglaublich guten Geradeauslauf.
Das LS3 kostete glaub rund 800 oder 850.--€.
Ob das heute noch geht, die Getriebe von einer Fachfirma überholen zu lassen weiß ich nicht, da Helmut ja schrieb es gäbe keine Ersatzteile mehr.
Vielleicht konnte ich dir helfen.
Gruß Marco
#515055
Hallo Wolfgang
Dröge ist nun wirklich nicht günstig, ich finde dazu
A4374600601; - TS LENKUNG ; - 2.777,78€ / 3.305,56€ (netto/brutto), - Neu / Original, (ohne Club-Rabatt).
da Helmut ja schrieb es gäbe keine Ersatzteile mehr.
nicht ich sondern sowohl die Preisliste wie auch der Daimler-Kollege in dem Video sagt das.
#515071
Hallo Helmut,
Helmut-Schmitz hat geschrieben:Hallo Wolfgang
Dröge ist nun wirklich nicht günstig, ich finde dazu
A4374600601; - TS LENKUNG ; - 2.777,78€ / 3.305,56€ (netto/brutto), - Neu / Original, (ohne Club-Rabatt).
ist mir klar, dass die genannte Quelle nicht die Günstigste ist. Ich hatte nur deren Preis als Größenordnung genannt, weil ich bei Webparts das Teil/den Satz trotz direkter Eingabe und Deaktivierung sämtlicher Filter gar nicht angezeigt bekam. Keine Ahnung, warum.

Ich denke, ich werde mir im Frühjahr wenn es wieder etwas wärmer und "umbaufreundlicher" ist, ein LS3 Lenkgetriebe als AT besorgen. NT Rose z. B. bietet es für 1.000 € netto an. Für meine geringe Nutzung halte ich den doch vergleichsweise hohen Aufwand für den Umbau auf das aktuelle Lenkgetriebe nicht für gerechtfertigt. Mein Kontenberater wird vermutlich auch aufatmen :roll: .
#536670
Hallo,
ich habe ein ähnliches Problem. Das Lenkgetriebe (ebenfalls LS3?) meines U424 Bj. 87 ist undicht, es scheint unten am großen Seegering heraus zu drücken.
Gibt es ein Reparatur- oder Werkstatthandbuch für das Lenkgetriebe und ist das eine Arbeit, die man sich mit etwas Schraubererfahrung zutrauen kann? Wo bekomme ich so ein Werkstatthandbuch?
Ebenso suche ich eine Anleitung, um das Lenkspiel einzustellen. Aus diesem vorhergehenden Betrag konnte ich entnehmen, dass das scheinbar über eine Einstellschraube möglich ist?
Grüße,
Matthias
Falkbrenner liked this
#536862
Hallo Matthias,
das Lenkgetriebe würde ich nicht selbst zerlegen wollen. Ich meine das ist nicht so einfach möglich die untere Dichtung zu tauschen, ich meine da muss alles raus. Aber es ist schon ein paar Tage her, als ich da dran war. Das Werkstatthandbuch gibt es bei "buch und bild", sehr empfehlenswert. Auch das Einstellen der Lenkung würde ich nicht ohne das Handbuch machen. Das "neue gebrauchte" LS3 damals, das habe ich im ausgebauten Zustand eingestellt, ich möchte behaupten dass das viel besser handelbar ist. Der Mog fuhr danach wie auf Schienen, ein perfekter Geradeauslauf mit null Spiel.
Viele Grüße Marco

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