http://www.hattstedter-trecker.de/Z11.htm
http://www.hattstedter-trecker.de/Z13.htm
Gegründet wurde die Firma 1897 von dem damals dreißigjährigen Hubert Zettelemeyer, der für die enorme Summe von 15.000 Goldmark eine englische Straßenwalze erstanden hatte und sich damit als Straßenbauunternehmer selbstständig machte. Die Löschung der Firma im Handelsregister erfolgte nach einer Übernahme durch die IHB des Baumaschinenhändlers Horst-Dieter Esch im Jahre 1981. Nach einem Konkurs der Muttergesellschaft und mehrfachem Besitzerwechsel erfolgte 1991 die Übernahme durch den Volvo-Konzern und wurde danach als Produktionsstätte weitergeführt. Nach der Eingliederung in den Volvo-Konzern verschwand auch der Name Zettelmeyer als Markenname.
Wurde die Firma Zettelmeyer zuerst als Bauunternehmung gegründet. Noch vor dem ersten Weltkrieg begann das Unternehmen - nicht zuletzt um die zur Instandhaltung der Walzen notwendigen Werkstätten besser auszulasten - selbst Straßenwalzen zu produzieren. Im ersten Weltkrieg kam der Maschinen- wie Straßenbaubetrieb zum Erliegen. Die Walzenzüge der Firma Zettelmeyer wurden der Heeresverwaltung zur Reparatur kriegswichtiger Straßen unterstellt. Nach Kriegsende kamen alle eingesetzten Walzenzüge wohlbehalten zurück. Die Familie Zettelmeyer selbst hatte allerdings einen schweren Verlust zu beklagen. Der älteste Sohn des Firmengründers, Josef Zettelmeyer kam aus dem Krieg nicht mehr zurück.
In der Zwischenkriegszeit produzierte das Unternehmen Einzylinderdampfwalzen und sogenannte Verbunddampfwalzen, bei denen der Dampfdruck doppelt ausgenutzt wurde. Die zunehmende Motorisierung mit PKWs und der damit einhergehende Bedarf nach geteerten Straßen führte zur Entwicklung leichterer Motorwalzen. Mit Übernahme der "Trierer Eisengießerei und Maschinenfabrik" konnte das Produktionsprogramm um Maschinen für die keramische Industrie erweitert werden. Gegen Mitte der 30er Jahre wurde Produktionsprogramm um Schlepper zum Einsatz in der Landwirtschaft erweitert. 1938 wurde der Autoschütter, ein Vorläufer der Container-Fahrzeuge entwickelt.
Der zweite Weltkrieg brachte die mehrfache Evakuierung und zuletzt die nahezu vollständige Zerstörung der Produktionsanlagen durch Luftangriffe. Beim Wiederaufbau nach Kriegsende erwirtschaftete der weniger von Kriegszerstörungen betroffene Straßenbaubetrieb die Mittel zum Wiederaufbau der Maschinenfabrik, die nach der Währungsreform wieder anlief. Da Großserienproduktion nicht in das Unternehmenskonzept passte, wurde die Produktion von Schleppern aufgegeben. Ebenfalls wurden nach 1952 keine Dampfwalzen mehr produziert. Stattdessen kamen in dieser Zeit zu den herkömmlichen Walzen die Vibrations- oder Rüttelwalzen hinzu. Ebenfalls wurde die Produktion von Hubladern aufgenommen. Vor allem entwickelte sich die Produktion von Radladern zur tragenden Säule der Maschinenfabrik.
Dem patriarchalisch und als KG geführtem Unternehmen stand der Kapitalmarkt nicht in dem Maße offen, wie es bei einer Publikumsgesellschaft der Fall gewesen wäre. Der seit langem defizitäre Straßenbausektor wurde 1971 aufgegeben. Die verbliebenen Verluste und die Ölkriese der frühen 70er-Jahre führten zu Finanzierungsproblemen bei dem verbliebenen Unternehmen, die letztendlich zur Verlust der Selbstständigkeit und seiner Übernahme durch die IBH des Horst-Dieter Eschs führten.