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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#524208
Liebe Unimog-Freunde,

Angaben im Werkstatthandbuch, von Dichtungslieferanten und gutgemeinte Tipps von "Fachleuten" zu diesem Thema unterscheiden sich teilweise erheblich. Nicht nur was bestimmte Dichtungen betrifft, sondern sogar die Anzugsschemata für die Schrauben unterscheiden sich.

Dem steht der interessierte Laie hilflos gegenüber. An eine sachlich begründete Auswahl ist zunächst gar nicht zu denken.

Also versuchen wir erst mal die Funktion der Zylinderkopfdichtung zu verstehen.

Im angehängten Bild sind die Öffnungen in der Dichtung beschrieben.

Die Pumpe pumpt das vom Kühler kommende Wasser in den Motorblock hinein (blaue Pfeile).

Vom Motorblock steigt das erwärmte Wasser nach oben in den Zylinderkopf. Die roten Pfeile stellen einen normalen Kanal dafür dar. Die roten Dreiecke zeigen die Kanäle, wo das Wasser über Wasserverteiler in den Zylinderblock gelangt.

Der rot umkreiste Wasserverteiler ist besonders wichtig. Denn hier treffen das um den ersten Zylinder strömende und das aus dem Zylinderkopf zum Thermostatventil fließende Wasser (roter dicker Pfeil, aus dem Zylinderkopf kommend) in entgegengesetzter Richtung aufeinander.

Laut MogParts sind Wasserverteiler für den Zylinderkopf des OM636 nicht mehr lieferbar. Deshalb bleibt zu hoffen, dass sie noch intakt sind.
Dateianhänge:
Dichtung mit großen Öffnungen_klein.jpg
Dichtung mit großen Öffnungen_klein.jpg (81.31 KiB) 2388 mal betrachtet
#524229
Liebe Unimog-Freunde,

hier nun der Vergleich zweier Zylinderkopfdichtungen.
Oben AJUSA für Kolbendurchmesser 75 bis 76 mm (neu),
unten Victor Reinz für Kolbendurchmesser 75 bis 76,5 mm (gebraucht).

Rot umringelt unten die abweichenden Durchlässe.
Die Wärmeverteilung wird deshalb deutlich unterschiedlich sein.
Braucht man für die AJUSA Dichtung einen größeren Durchfluss (größere Pumpenleistung) wegen der größeren freien Querschnitte?

Mit weißen Zahlen das Anzugsschema laut Dichtungshersteller. Auch stark unterschiedlich und ganz was neues bei der AJUSA.

Und jetzt?

Ausprobieren und hoffen, dass alles gut geht? Oder hat jemand technisch fundierte Argumente?
Dateianhänge:
Dichtungen im Vergleich AJUSA Victor Reinz_klein.jpg
Dichtungen im Vergleich AJUSA Victor Reinz_klein.jpg (70.01 KiB) 2131 mal betrachtet
#524230
Hallo Christoph,
Wir haben das schon mal in einem Beitrag mit Reiner diskutiert, ich meine Du warst auch dabei.
Dabei haben wir festgestellt:
Die Kopfdichtung mit den kleinen Löchern wurde/wird bei dem alten Kühlwasserkreislauf verwendet, um bei gedrosseltem Wasserumlauf in allen Kanälen eine ausreichende Durchspülung zu garantieren. Dafür auch die
Wasserverteiler aus Blech mit kleiner Bohrung zum gezielten Führen der geringen Wasserströme bei nicht voll geöffnetem Thermostat.

Bei umgebauten 3 Wege-Thermostat ist ein größerer Wasserumlauf in allen Betriebszuständen gegeben.
Also sollte in diesem Fall die Dichtung mit großen Öffnungen die 1.Wahl sein.

Die Pumpleistung der Wasserpumpe im OM636 sollte immer gleich sein. Unterschiedliche Pumpen oder Riemenscheiben habe ich noch nicht gesehen.

Gruß
Jochen
#524232
Hallo Jochen,

bei der damaligen Diskussion mit Reiner war ich gedanklich noch nicht so tief eingedrungen.

Deine Ausführungen klingen schon plausibel.

Doch müsste Mercedes dann nicht mit der Einführung des 3-Wege-Thermostatventils entsprechende Änderungen gemacht haben? Wasserverteiler raus (weshalb sind die im Werkstatthandbuch gar nicht erwähnt?), andere Zylinderkopfdichtung, ... ?

Oder war der OM636 schon in den 1960er Jahren auf der "Abschussliste" und wurde nicht mehr ausreichend gepflegt?

Der OM636 im Unimog hat wohl zwei wesentliche Probleme. Erstens, dass die Wärme aus dem Motor ungenügend raustransportiert wird. Zweitens, dass die Kühlleistung sehr knapp bemessen ist. (Deswegen wohl auch die Leistungsbeschränkung, obwohl der Motor mehr kann und heutzutage oft auch muss :wink: )

Jetzt wäre es interessant zu wissen, welche Zylinderkopfdichtungen in den Panzermotoren (bis in die 1990er Jahre) verwendet wurden, die ja auch über 3-Wege-Thermostatventile verfügten, jedoch im Leitungseinbau. Weiß das jemand? (OPTIMOGs Motor würde ich jetzt ungern aufmachen.)
#524234
Hallo,

ich habe noch den originalen Motor 10-060447 aus meinem 411.119-039498 stehen. Dieser soll angeblich gleich nach Erhalt beim Kunden ausgebaut worden sein. Ersatz war ein MEVOSA OM 636.

1974 war das 3-Wegeventil Serie. Aber die Dichtung hat kleine Löcher.

Gruß
Markus
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om 6361974.JPG
om 6361974.JPG (79.98 KiB) 2048 mal betrachtet
#524236
Hallo Markus,

danke für Deine Info.

Weißt Du welchen Volumenstrom die Wasserpumpe drehzahlabhängig bringt? Diese Angabe finde ich bisher auch nirgends.
#524240
Liebe Unimog-Freunde,

das kostet zwar wieder, doch ich werde nun testen mit der AJUSA Zylinderkopfdichtung und mit einem Zusatzkühler mit zuschaltbarer Craig Davies Booster Pump im Bypass.
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 09.09.2018, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
#524242
Hallo Markus,

der Druck hat nichts mit der Kühlleistung zu tun. Trotzdem danke für diese Zusatzinformation.
#524248
Hallo Markus,

das ist richtig, doch liegt es im Bereich der Not-Reserve.

Mit Kühlmittelzusatz und unter Druck kann man die Siedetemperatur der Kühlflüssigkeit bis ca. 110°C hochtreiben. Da blinken aber schon sämtliche Kontroll-Leuchten.

Bei 80°C kann man hingegen ziemlich sorglos dahingleiten.
#524266
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die ZKD vom Unimog die kleinen Löcher haben muss, da die Drehzahl im Unimog kleiner ist als im PKW. Durch die geringere Motordrehzahl und der dadurch geringeren Förderleistung der Kühlwasserpumpe im Unimog soll ja auch noch an dem hintersten Zylinder Kühlwasser ankommen. Deshalb sind die Kühlwasserdurchlässe in der Unimod-ZKD kleiner.
Aber ich kann mich auch täuschen.

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