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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#558427
Hallo zusammen,

ich habe eine grundsätzliche Frage zur Entlüftung der neuen Vorder-und Hinterachse am 411. Was mir bekannt ist, dass es eine Version gab, bei welcher die Entlüftung aus der Achse über das Schubrohr durch die Bohrungen im Lagerflansche des Getriebes ins innere des Getriebes erfolgt und von dort durch die Entlüftzung des Getriebe in Freie. So ist es bei meinem 411.119 von 1965 original.
Auf dem Bild sieht man die Entlüftung von der Vorderachse ins Innere des Getriebes:
Entlüftung_Getriebe.jpg
Entlüftung_Getriebe.jpg (300.9 KiB) 1715 mal betrachtet
Da ich nach dem Unfall mit Totalschaden im Oktober 2018 den Unimog nun komplett neu aufbauen muss und mein originales Getriebe schon argen Verschleiß aufweißt habe ich mich dazu entschlossen ein Ersatzgetiebe einzubauen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Ersatzgetriebe im Gegensatz zum originalen Getriebe ein Verbindungsröhrchen zwischen den beiden Lagerflaschen hat. Das Röhrchen im Getriebe ist auf der nachfolgenden Abbildung dargestellt.
Entlüftung_Getriebe_durchgänig.jpg
Entlüftung_Getriebe_durchgänig.jpg (292.32 KiB) 1715 mal betrachtet
Dieses Röhrchen verbindet Vorder- mit Hinterachse ohne Verbindung zum Getriebe und somit auch ohne Möglichkeit zur Entlüftung. Das ganze stellt meiner Meinung nach ein geschlossenes System ohne Möglichkeit zur Entlüftung dar. Meine Frage ist nun: Wie funktioniert die Entlüftung der Neuen Achse bei den Getrieben, welche das durchgänige Röhrchen aufweisen. Wo ist die Verbindung ins Freie bzw. wo wird bei dieser Version entlüftet.

Für aufschlussreiche Informationen in diesem Zusammenhang wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße aus dem Westerwald
Max
#559596
Hallo zusammen,

da sich leider keiner zu diesem Thema geäußert hat, ich aber dennoch in dieser Angelegenheit weiter gekommen bin, möchte ich nun Aufschluss zu dieser Sache geben. Die Lösung liegt in diesem Blech:
Blech (2).jpeg
Blech (2).jpeg (377.36 KiB) 1443 mal betrachtet
Es sitzt hinten zwischen Getriebegehäuse und Lagerflansch.
Rückseite.jpeg
Rückseite.jpeg (187.19 KiB) 1443 mal betrachtet
Durch die drei Ausschnitte an der inneren Bohrung des Blechs werden das Röhrchen, welches vom vorderen Lagerflansch durch das Getriebe hindurch geht mit der Bohrung im hinteren Lagerflansch, wodurch die Hinterachse entlüftet wird, mit den beiden Bohrungen in das Innere des Getriebegehäuses verbunden. Der Ausschnitt oben links im Blech verbindet zum Röhrchen, die beiden übrigen Ausschnitte unten und rechts verbinden ins Innere des Getriebes. Bei der Version mit dem Röhrchen, welches vom vorderen Lagerflansch kommend im Getriebe endet, entfällt am Blech die Bohrung oben links.

Es gab auch Bleche, welche gar keine Ausschnitte hatten (beim 404 unter anderem verwendet). Bei diesen ist eine Entlüftung der neuen Achsen ins Getriebe nicht möglich.

Falls das Problem nun nocheinmal auftreten sollte, so erspart dieser Beitrag dem ein oder anderen hoffentlich eine lange Recherche.

Viele Grüße
Max
#559597
Hallo Max,

danke für das Teilen deiner Erkenntnisse. Ich habe seit unserem letzten Kontakt leider kein Getriebe zerlegt, sonst hätte ich darauf geachtet. Zu viele andere Projekte.

Allerdings stehst du mit deiner Erkenntnis bezüglich der Zusammenarbeit und Unterstützung nicht alleine da. Leider hat hier in diesem Forum das "Nehmen" deutlich an Überhand gewonnen und das "(Zurück)Geben" ist fast verschwunden. Dazu kommt eine riesige still konsumierende Mehrheit und der unbändige Drang zu medialer Aufmerksamkeit. Das ermutigt kaum, neue komplexe Themen im Umfeld des Unimog anzugegen.

Deshalb mein besonderer Dank an dich!

Gruß
Markus
#559608
Hallo ihr beiden,
Mir ist dieses Röhrchen im Getriebe noch nie aufgefallen oder die Info zugetragen worden.
Ich beschäftige mich aber hauptsächlich mit den alten Achsen im Unimog von 2010 bis 411/404 .
Zum Glück, denn einige Unimog wurden schon mit BW Getrieben, Überholt oder Neu, umgebaut.
Da wäre ein solches Detail bei einem Einbau in Fahrzeugen mit ,,neuer Achse" jetzt ziemlich problematisch.
Da bin ich auf eure Rechersche neugierig ob das bei ,,neuer Achse" generell der Fall ist

Gruß
Jochen
#559616
Hallo Jochen,

genau das war bei mir das Problem. Ich habe mir ein überholtes Getriebe von der Bundeswehr besorgt und zunächt nicht über die Entlüftung nachgedacht. Letzten Monat kam mir das Thema dann in den Sinn, sodass ich mich damit beschäftigen musste. Bei meinem Bundeswehrgetriebe war glücklicherweise ein neues, junges Gehäuse verbaut, welches das durchgänighe Röhrchen hat. Allerding ist bei der Überholung durch die FWN in Flensburg 1981 die Bohrung im Lagerflansch zur Vorderachse verschlossen worden und hinten war ein Blech ohne Ausbuchtungen verbaut verbaut. Das bedeutete weder Vorder- noch Hinterachse konnten über das Getriebe entlüften. Im 404 ist dies ja auch nicht erforderlich. Also habe ich das Ganze dann so zurückgebaut, dass es zu den neuen Achsen im 411 wieder passt und bei dieser Gelegenheit noch mehr festgestellt, was meiner Meinung nach bei der Überholung nicht korrekt gemacht wurde und dies auch behoben.

Ob die Getriebe von der Bundeswehr Gehäuse mit oder ohne Entlüftung haben wird wahrscheinlich individuell vom Baujahr des jeweiligen Getriebes abhängen. Ob es Gehäuse aus der Zeit von vor 1961 gibt, welche gar keine Boghrungen und Röhrchen zur Entlüftung haben, weiß ich leider nicht. Ich vermute dies aber. Im WHB 411/421 steht, dass ab März 1961 Lagerflansche mit Bohrungen zur Achsentlüftung eingeführt wurden.

Auch ich halte es für problematisch so ein Getriebe im 411 in Kombination mit den neuen Achsen zu verwenden, wenn das Getriebe nicht die möglichkeit zur Entlüftung bietet. Auch würde ich keines dieser Getriebe in einen 411 mit neuen Achsen einbauen, wenn nicht eindeutig geklärt ist, wie und ob die Entlüftung am Getriebe ausgefürht ist. Des Weiteren würde ich auch keines dieser Getriebe einbauen ohne vorher die ganzen Einstellwerte zu prüfen.
Ich will die überholten 404 Getriebe von der Bundeswehr nicht schlecht reden. Ganz im Gegenteil, da sind lauter neue und gute Teile drin verbaut. Gewiss gibt es auch Exemplare, welche korrekt eingestellt sind und bedenkenlos montiert werden können. Meines jendenfalls war es nicht.
Ich kann jedem nur empfehlen vorm Einbau das Getriebe einmal sichtzuprüfen und die Einstellwerte zu kontrolliere. Insbesondere in Kombination mit neuen Achsen sollte die Möglichkeit zur Entlüftung auch geprüft werden. Wenn man die Mühe zusätzlich noch investiert und dann alles stimmt, dann hat man sicherlich ein sehr gutes Getriebe und auch noch lage Freude damit.

Ich hoffe das beantwortet Deine Frage oder kannst Du andernfalls bitte nocheinmal konkretisieren auf welches Ergebnis der Recherche Du noch neugierig bist?

Viele Grüße
Max
#559625
...ich habe mal für euch meine Unterlagen durchgeschaut:

Ich habe konkret nach dem Blech mit der "8" Kontur "Deckel hinten" geschaut:

1957 -> 13.2010.1086-00
1958 -> 13.2010.1086-00
1962 -> 13.2010.1086-00
1965 -> 13.2010.1086-00
1969 -> 13.2010.1086-00
1996-> 404 264 00 11

Die Nummer wurde nur umgeschlüsselt, das Teil blieb aber immer gleich!

Beim 404 ist auch 1969 noch 13.2010.1086-00

Also gemäß Unterlagen hatte das Teil immer die selbe Teilnummer. Was gegen eine Änderung spricht, da ja sonst die Teile nicht unterscheidbar wären.

Gruß
Markus
#559626
Falls jemand sich jetzt fragt, warum ich die Nummern vom Getriebegehäuse nicht nachgeschaut habe, dem sei gesagt, dass das Gegäuse schon aufgrund der durchgegenden Befestigungsschrauben mindestens einmal geändert wurde. Hier kommt man nur mit der Getriebegehäusezeichnung und dem Änderungsindex weiter. Änderungen der Teilenummern können ohne diese Unterlagen nicht zugeordnet werden.

Gruß
Markus

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