Herzlich willkommen

[Yorck]

Hallo zusammen,

Vielleicht bin ich auch gerade ein wenig überempfindlich nach meinen letzten Motor-Erfahrungen mit dem Unimog oder auch einfach deshalb, weil ich in den ersten 100 Betriebsstunden mit dem Fahrzeug schon echt einige Probleme hatte.

Hier meine ersten 100 Stunden…
* Durchführung kompletter Wartung- und Schmierplan inkl. Wechsel aller Öle und Kühlmittel

* Hinterachsdifferential
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* Bremsen neu machen & Einstellen

* ZK-Dichtung
post580854.html#p580854

* Abgerissene Gewinde im Rumpmotor / Helicoil
post581044.html#p581044

* Riss im Zylinderkopf und ganz viel altes Kühlerdicht
post581109.html#p581109

Der Motor ist jetzt wieder heil und dicht und läuft gut, startet sehr schnell und sauber und gibt außer in den ersten Sekunden nach dem Start keinen Qualm von sich.

Vielleicht bin ich einfach gerade auch echt überempfindlich oder sehe Geister. Daher wollte ich zu dem Folgenden gerne Eure Meinung hören (Sofern ihr selber auch einen 401/411 fahrt):

Gestern bin ich noch mal eine Abendrunde gefahren und ich meine, dass im warmen Zustand das Getriebe etwas andere Geräusche im Leerlauf macht als sonst. Normal ist bei mir dieses typische „klingeln“ des Getriebes im Leerlauf. Gestern hatte ich im warmen Zustand den Eindruck, dass aus dem klingeln eher ein brummen und vibrieren wird.

Außerdem hatte ich den Eindruck, dass, wen ich bei voller Fahrt (54 kmh) das Gas komplett weg nehme (rote Ampel), der Antriebsstrang etwas vibriert. Wenn ich dann Bremse verschwindet das Geräusch sofort.

Hatte unmittelbar vor den ganzen Reparaturaktionen auch neue Reifen montiert. So dass ich auch nicht weiß, was von dem Geräusch vielleicht auch durch die anderen reifen ausgelöst wird.

Nach der Fahrt habe ich mich einmal unter den MOG gelegt und Temperaturen gefühlt:
Differential und Achse vorne: ca. 30-40 Grad (nicht viel wärmer als Umgebung)
Getriebe: ca. 55-66 Grad (fast so warm, wie aufgeschäumte Milch)
Schubkugeln vorne und hinten: ca. 40 Grad (nicht viel wärmer als Umgebung)
Differential hinten: 55-65 Grad (in etwa wie das Getriebe)
Hinterachse: 40 Grad (also kälter als das Differential)

Was meint Ihr bzw. hat jemand von Euch bei seinem 401/411 (alte Achsen) schon ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. mal die Temperaturen gefühlt?

Viele Grüße aus Düsseldorf

Yorck

[Jürgen-Fahlbusch]

Hallo York,
wenn Du bei den derzeitigen Temperaturen mit Höchstgeschwindigkeit durch die Gegend düst ist es völlig normal, dass die (belasteten) Getriebe warm werden. 55° - 60° C sind da nicht zuviel. Aber wie hast dudas gemessen, mit einem richtigen Messinstrument oder durch Hand auflegen? Der Unterschied Vorderachse Hinterachse ist auch eingängig wenn Du nur mit Hinterachsantrieb gefahren bist.
Aber wie hört sich die "Vibration" an. Da fehlt mir etwas die Vorstellungskrafft.
Hast Du geprüft ob die Hinterachse beim Lastwechsel irgendwie ruckt im Bereich der Schubkugel? Das sollte sie nicht!
Was für ein Profil fährst Du auf Deinen neuen Reifen. Ein Ackerstollenreifen ist kein Flüsterreifen und fühlt sich gerade im Neuzustand auf normaler Strasse auch rauh an.

[Yorck]

Hallo Jürgen, danke für die Antwort.

Gemessen habe ich in der Tat spontan durch Handauflegen. Da ich seit vielen Jahren von Hand die Kaffemilch aufschäume, habe ich 60 Grad als die Temperatur, wo es mir zu heiß wird abgespeichert, so dass ich sagen konnte, dass es auf jeden Fall unter 60 Grad waren

Gefahren bin ich auf der Straße nur mit Hinterradantrieb (Allrad gibt es bei mir nur im Gelände und bei eher weichem Untergrund)

Rucken etc. habe ich nicht bemerkt. Lediglich, wenn ich das Fahrzeug in der Garage durch Drehen den Hinterrades von Hand verschiebe bemerke ich, dass im Gesamt Antriebsstrang in Summe ein ganz klein wenig Spiel ist, was aber mein 6 Jahre alter Jimny so auch hat.

Reifen fahre ich von Alliance 10.5x18
https://www.kreissler24.de/10-5-18-10pr ... 0km-h.html

Zum Geräusch (das nur in der großen Schaltgruppe auftritt): Bei kaltem Motor und Getriebe ist es eher heller (klappern, klingeln) und im warmen Zustand dumpfer (brummen, vibrieren). Sobald ich die Leerlaufdrehzahl durch h das Standgas erhöhe, verschwindet es bzw. wird ggf. von den Motorvibrationen überlagert.

Wie gesagt, vielleicht sehe ich auch Gespenster nach der Leidensgeschichte der ersten 100 Stunden bei einem angeblich sehr gut gepflegtem Fahrzeug

Viele Grüße

Yorck

[Jürgen-Fahlbusch]

Hallo York,
Du glaubst garnicht was Du alles hörst, wenn Du Deinen Mog auf E-Antrieb umrüstest Ich vermute, Du würdest keinen Meter fahren

Ich denke nach Deiner Beschreibung, dass dies alles eher normal ist.
Etwas Umkehrspiel gibt es in den Getrieben , das ist konstruktionsbedingt normal.
Aber es darf eben kein rucken an den Schubkugeln geben, dies müssen wirklich Spielfrei sein. Deine Beschreibung deutet aber auch nicht daraufhin.
Ich würde mir daher weniger Sorgen machen aber ruhig aufmerksam bleiben.

[Yorck]

Hallo Jürgen, wahrscheinlich hast Du recht. Wenn der Motor plötzlich leise wäre und man die ganzen übrigen Geräusche ungefiltert hören würde, würde man vielleicht wirklich keinen Meter mehr fahren

Ich versuche dann man nach der Pannen-Serie wieder etwas mehr Vertrauen in den MOG aufzubauen. Schließlich würde ich gerne die 150 km zum UVC-Treffen auf eigener Achse fahren. Seit der Motor-Reperatur bin ich jetzt als Belastungstest in den letzten Tagen bei über 30 Grad 150 km in 2 langen Runden gefahren. Wobei ich danach jeweils dachte, dass dies für mich die härtere Belastung in der prallen Sonne war, als für den Unimog.

Vielen Dank. Yorck