Announcement: Herzlich willkommen in der Unimog-Community

  • Announcement: Herzlich willkommen in der Unimog-Community

    Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln – vom U 2010 ĂŒber den U 411/U 421 ĂŒber den U 404 und U 406 bis zu den aktuelle Mogs wie U 5000.

    Du möchtest einen Unimog kaufen? Dann suche deinen Unimog oder ein passendes Ersatzteil in unserem Kleinanzeigenmarkt fĂŒr gebrauchte Unimog, Original-Ersatzteile oder Zubehör. Infos zu AnbaugerĂ€te wie Kran, Frontlader oder Schneepflug gibt es in unseren diversen Foren. Fans von Expeditionsfahrzeugen oder BundeswehrausfĂŒhrung haben ihre eigene Foren – genauso die Fans und Mitglieder des Unimog-Clubs und des Museums.

    Du suchst einen Unimog-HĂ€ndler, eine Unimog-Generalvertretung oder einfach nur eine Service-Station? In unsere HĂ€ndlerĂŒbersicht wirst Du bestimmt fĂŒndig.

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    Henne Unimog
  • Die Unimog-GerĂ€tehandbĂŒcher ab 1955

    Das UNIMOG-GerĂ€tehandbuch Landwirtschaft von 1955 – Foto Michael Wessel

    Geballte Ladung an Informationen

    Zwei Unimog-GerĂ€tehandbĂŒcher von 1955

    Zwei GerĂ€tehandbĂŒcher von 1955 geben einen Überblick zum Einsatz des Unimog in der Landwirtschaft sowie in der Forstwirtschaft und im Gewerbe

    Deckblatt des UNIMOG-GerÀtehandbuchs Landwirtschaft von 1955

    Auf den ersten Blick sieht er unscheinbar aus, der dunkelgrĂŒne Kunststoff-Ordner mit ĂŒber drei Kilogramm Gewicht. Aber er hat immerhin eine PrĂ€gung mit dem Mercedes-Stern und den SchriftzĂŒgen UNIMOG und GERÄTEHANDBUCH. Innen wird dann schnell klar, dass es sich um ein geballtes Paket wichtiger Informationen zu den in der Mitte der 1950er Jahre fĂŒr den Einsatz mit dem Unimog freigegebenen GerĂ€te fĂŒr die Landwirtschaft handelt. Jedes geprĂŒfte und freigegebene GerĂ€t wir auf einer Doppelseite einheitlich dokumentiert. In einigen FĂ€llen ist noch der passende Prospekt oder die Preisliste beigegeben.

    Die Dokumentation der einzelnen GerĂ€te beginnt auf der Vorderseite bei der Lieferfirma und der GerĂ€tebezeichnung. Dann folgen die Art des Anbaus, der Lieferumfang der NormalausfĂŒhrung und eventueller SonderausrĂŒstungen, die technischen Daten und die Leistungsdaten sowie der Leistungsbedarf des GerĂ€ts bis hin zur eventuellen Betriebsdrehzahl der Zapfwelle. Auf der RĂŒckseite ist zunĂ€chst vermerkt, fĂŒr welche Unimog-Typen die Freigabe erfolgte und welche SonderausrĂŒstungen er haben muss. Es folgt der Anwendungsbereich und gegebenenfalls die Kombinationsmöglichkeit mir anderen GerĂ€ten. Es folgen besondere Hinweise, die insbesondere die Beleuchtung, die Transportgeschwindigkeit und andere Sicherheitsaspekte betreffen. Die Dokumentation schließt mit Hinweisen auf vorhandene Betriebsanleitungen, die Ersatzteilbeschaffung, den Kundendienst sowie eventuelle technische Rundschreiben ab. Was nach heutigen Gesichtspunkten fehlt, sind das Freigabedatum und zumindest ein Kurzzeichen des Verantwortlichen.

    Aus dem Inhaltsverzeichnis der Nachlieferungen wird deutlich, dass es parallel dazu ein GerĂ€tehandbuch fĂŒr die Forstwirtschaft und das Gewerbe gab. Es soll in einem blauen Kunststoffordner enthalten sein – ist aber dem Autor bisher nicht bekannt.

    Beispiel Mörtl-MĂ€hwerk (zum VergrĂ¶ĂŸern anklicken):

    Freigabe Vorderseite

    Freigabe RĂŒckseite

    BeigefĂŒgter Prospekt mit Vorder- und RĂŒckseite:

     

    Dringende Notwendigkeit der GerĂ€tehandbĂŒcher

    Aber was war der Auslöser fĂŒr dieses außergewöhnliche Werk? Dazu befragte ich im November 2017 Unimog-Pionier Manfred Florus (1924 – 2018), der Mitte der 1950er Jahre Leiter der Unimog-Verkaufsförderung war – also hautnah mit dem Thema befasst. Florus war als Student in Hohenheim bereits bei der allerersten VorfĂŒhrung mit dabei und erinnerte sich bereits im Band 1 des Buches Geschichten rund um den Unimog: „Im Wintersemester 1946 begann ich als frischgebackener Student in Hohenheim an der Landwirtschaftlichen Hochschule. Und da sah ich auch zum ersten Mal in meinem Leben einen Unimog. Das war im Jahr 1948, und von einer Liebe auf den ersten Blick konnte damals wirklich keine Rede sein. HĂ€tte mir damals jemand prophezeit, ich wĂŒrde den Rest meines beruflichen Lebens diesem Fahrzeug widmen, so hĂ€tte ich sicher laut gelacht. Denn der Unimog, der von Herrn Grass, dem landwirtschaftlichen Berater des Entwicklungsteams rund um Herrn Friedrich, in Hohenheim vorgefĂŒhrt wurde, machte auf die Professoren und die anwesenden interessierten Studentenschar zunĂ€chst ĂŒberhaupt keinen gĂŒnstigen Eindruck. Es hĂ€tte eine PflugvorfĂŒhrung werden sollen, die aber verunglĂŒckte, da der anmontierte Pflug damals der Zugleistung des Unimog nicht gewachsen war und sich verformte.

    Womit wir beim Thema wĂ€ren. Florus erinnerte sich, dass es sich bei dieser VorfĂŒhrung um einen Rohrgrindel-Pflug der Firma Rabe aus dem Bestand der Hochschule handelte. Besonders gute Erfahrungen hatte er dann nach seinem Eintritt bei Boehringer als VorfĂŒhrer mit PflĂŒgen der Firmen GebrĂŒder Eberhardt in Ulm – damals der grĂ¶ĂŸte Pflughersteller Europas – und der Bayerischen Pflugfabrik in Landsberg gemacht. SelbstverstĂ€ndlich auch mit den dann passenderen PflĂŒgen der Rabewerke in Bad Essen.

    1949 las Manfred Florus am Werkstor von GebrĂŒder Boehringer in Göppingen: „ArbeitskrĂ€fte fĂŒr den Unimog gesucht!“ Und dann ging alles sehr schnell. Er wurde als Hilfsarbeiter fĂŒr die Montage eingestellt und begann noch am gleichen Tag mit der Arbeit. Bald wurde er VorfĂŒhrer und es wurde seine Aufgabe, ein HĂ€ndlernetzt mit aufzubauen.

    Das Kraftfahrzeug-Bundesamt, so Florus, verlangte Anfang der 1950er Jahre, dass alle beim Unimog zum Einsatz kommenden GerÀte zuvor im Kraftfahrzeugbrief eingetragen wurden. Das widersprach dem Grundgedanken des Unimog, denn möglichst viele WechselgerÀte sollten auch spontan zum Einsatz kommen können.

    Unimog-Pionier Manfred Florus (1924 – 2018) beim Studieren des Unimog-GerĂ€tehanbuchs “Landwirtschaftliche GerĂ€te” von 1955 – Foto Michael Wessel

    Den Kontakt von der Unimog-Konstruktion zum Kraftfahrt-Bundesamt pflegte seinerzeit Fritz Lademacher.

    SelbstverstĂ€ndlich mussten die WechselgerĂ€te der Straßenverkehrsordnung entsprechen. Es galt also, sĂ€mtliche GerĂ€te so abzustimmen, dass sie dieser entsprachen. Das betraf insbesondere die Arbeitsbreite. Außerdem mussten sĂ€mtliche Gewichte der zulĂ€ssigen Achslast des jeweiligen Unimog entsprechen.

    Viele GerĂ€tehersteller kamen auf Daimler-Benz zu, um die erforderliche Freigabe zu erhalten. Die PrĂŒfungen erfolgten dann beim Hersteller oder im Werk Gaggenau.

    ZustĂ€ndigkeiten bei den ersten GerĂ€tehandbĂŒchern

    Innerhalb des Unimog-Vertriebs war Anfang der 1950er Jahre in Verantwortung von Hans Zabel fĂŒr den Kontakt zu den Herstellern landwirtschaftlicher GerĂ€te ein Herr SchĂ€fer der Ansprechpartner. Er setzte die Ergebnisse der PrĂŒfungen dann auch in die formellen Freigaben um. Da er aus Alzey in der Pfalz stammte, hatte er laut Manfred Florus noch das Gebiet Unimog im Weinbau unter seinen Fittichen.

    Im Entwicklungsbereich war die Verantwortung nach GerÀtegruppen aufgeteilt.

    Lademacher: Pflege- und FronthackgerÀte, Bodenbearbeitung

    Planers: Pflanzenschutz

    Hobach: DĂŒngestreuer, SĂ€h- und PflanzgerĂ€te

    Schleith: MĂ€hwerke

    War die Freigabe erfolgt, war dies ein wichtiges Werbeargument fĂŒr den GerĂ€tehersteller. Stolz wurden Anwendungen mit dem Unimog in die Prospekte aufgenommen und der Ochsenkopf oder ab 1953 der Mercedes-Stern tauchte dann in den Prospekten auf. War die GerĂ€tefreigabe im Handbuch aufgenommen, so erleichterte sie natĂŒrlich dem VerkĂ€ufer die Übersicht und sie war somit auch eine wichtige Information im GesprĂ€ch mit den Kunden.

    Manche Beschreibungen waren relativ leicht abzufassen. Besonders interessant waren dabei immer wieder die technischen Daten und die Leistungsdaten.

    Die Freigabe bewÀhrte sich auch im Rechtsstreit bei GarantiefÀllen. Dabei wurde geklÀrt, ob das GerÀt der Beschreibung entsprochen hat und ob es richtig angebaut und genutzt wurde.

    Denn wie heißt es so schön: Erst durch die AnbaugerĂ€te wird der Unimog zum Universal-MotorgerĂ€t.

     

    Weitere Dokumentationen der GerÀte zum Unimog

    UNIMOG-Fortschritt

    FĂŒr die schnelle Orientierung der Mitarbeiter im Unimog-Vertrieb erschien 1959 eine Zusammenstellung aller fĂŒr den Unimog erprobten GerĂ€te mit dem Titel “Fortschritt”. Darin sind auf 10 Seiten die GerĂ€te aufgefĂŒhrt, die im Werk Gaggenau erprobt und als brauchbar befunden wurden.

     

    Unimog – Landwirtschaftlicher GerĂ€te

    Ende der 1960er Jahre erschien seitens der Unimog-Konstruktion eine Auflistung “Unimog – Landwirtschaftlicher GerĂ€te” mit einer beigegebenen AnhĂ€nger-GerĂ€teliste.

     

    Die Herstellerliste in “UNIMOG Landwirtschaftliche GerĂ€te”

    MB trac  Unimog  GerĂ€te

    Wieder etwa zehn Jahre spĂ€ter erschien ebenfalls seitens der Unimog-Konstruktion ein großer Ringbinder im Querformat mit der Loseblatt-GerĂ€teliste “MB trac Unimog GerĂ€te”. Auch hierin sind allerdings nur die wesentlichen Daten der GerĂ€te enthalten.

     

    Beispielseiten HIAB Ladekran 965:

     

    GerĂ€te-HandbĂŒcher

    Sehr informativ und reich bebildert sind die gebundenen GerĂ€te-HandbĂŒcher, die von der Unimog-Verkaufsförderung herausgegeben wurden – wie dieses fĂŒr die Schwere Baureihe im Mai 1992. Es wiegt ein knappes Kilo.

    Zu den meisten GerÀten sind Fotos enthalten.

    Dann folgen die wichtigsten Daten und Kontaktinformationen:

    Diese Aufstellung ist natĂŒrlich nicht vollstĂ€ndig. Insbesondere fehlen die Informationen zum GerĂ€tehandbuch “Forstwirtschaft und das Gewerbe”. BlĂŒckliche Besitzer bitte ich um Kontaktaufnahme unter info@unimog-community.de , um diesen Part ergĂ€nzen zu können.

    Michael Wessel

    Anlage:

    Gliederung des GerÀtehandbuchs Landwirtschaft von 1955

    Einteilung der landwirtschaftlichen GerÀte

    Gruppe I         Bodenbearbeitung

    • PflĂŒge
    • Kultivatoren
    • Eggen
    • FrĂ€sen
    • Spurlockerer

    Gruppe II        DĂŒngerstreuer

    Gruppe III       SĂ€maschinen

    Gruppe IV      Pflanz- und Hackmaschinen

    Gruppe V        PflanzenschutzgerĂ€te

    Gruppe VI      MĂ€hwerke

    GrĂŒnfuttersammler

    Getreide-Handablagen

    Gruppe VII     HeuwerbungsgerĂ€te

    Gruppe VIII    Getreide-Erntemaschinen

    • Binder
    • MĂ€hdrescher
    • MĂ€hhĂ€cksler

    Gruppe IX      Hackfrucht-Erntemaschinen

    Gruppe X        LadegerĂ€te

    Gruppe XI      Pumpen

    Beregnungsanlagen

    Gruppe XII     Weidemelkanlagen

    Gruppe XIII    WeinbaugerĂ€te

    Gruppe XIV    ErdbohrgerĂ€te

    Gruppe XV     Sonstige GerĂ€te

    Gruppe XVI    SonderausrĂŒstungen

    Merex Unimog
  • Unimog-Pionier Manfred Florus wĂ€re 100 Jahre alt geworden – Unimog pioneer would have been 100 years old

     

    Manfred Florus anlĂ€ĂŸlich seines 90. Geburtstag 2014. – Manfred Florus on the occasion of his 90th birthday in 2014.  Foto: Michael Wessel

    See English text below

    Unimog-Pionier Manfred Florus wÀre 100 Jahre alt geworden

    Ein glĂŒcklicher Zufall wollte es, dass Manfred Florus 1949 nach einem enttĂ€uschend verlaufenen BewerbungsgesprĂ€ch bei der WĂŒrttembergischen Warenzentrale in Göppingen an der frĂŒheren Werkzeugmaschinenfabrik der GebrĂŒder Boehringer vorbeikam und auf einem Schild las: „ArbeitskrĂ€fte fĂŒr den UNIMOG gesucht!“ – Dazu erinnerte er sich spĂ€ter weiter: „Ich betrachtete das Schild und ĂŒberlegte: Boehringer war damals in Göppingen durchaus ein Begriff und mit seinen etwa 900 Mitarbeitern eine recht große Firma – was sprach also dagegen, zumindest einmal in den Hof zu treten? – Dort empfingen mich die Herren Dietrich und Sturm, und ich lernte auch bald deren SekretĂ€rin, Frau Fetzner, kennen. – Jetzt ging alles ganz schnell. Ich wurde als Hilfsarbeiter fĂŒr die Montage eingestellt, und wie es damals so ĂŒblich war, begann ich gleich am nĂ€chsten Tag mit der Arbeit.“ Somit der Beginn einer Bilderbuchkarriere.

    Doch noch ein kleiner Blick weiter zurĂŒck:

    Manfred Florus wurde am 4. Mai 1924 geboren. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre bei Graf von Rechberg in der NĂ€he von Göppingen studierte er ab 1947 Landtechnik an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim. Dort sah der junge Student 1948 zum ersten Mal einen Unimog. Auch daran erinnerte er sich in Band 1 der „Geschichten rund um den Unimog“: „Von Liebe auf den ersten Blick konnte keine Rede sein.

    HĂ€tte mir damals jemand prophezeit, dass ich einmal mein ganzes Berufsleben diesem Fahrzeug widmen wĂŒrde, hĂ€tte ich sicher laut gelacht.“ Das lag wohl auch daran, dass sich der Pflug bei der geplanten VorfĂŒhrung verformte, weil er den KrĂ€ften des Unimog nicht standhalten konnte.“

    Sein Kollege Roland Feix, der bereits den Unimog Nr. 23 mit montiert hatte, empfahl ihm, auch in die Erprobung zu wechseln. Und schon bei den ersten Feldversuchen gelang es Florus, mehreren Bauern einen Unimog zu verkaufen. Sein Talent wurde erkannt und er bekam den Auftrag, in Norddeutschland VorfĂŒhrungen durchzufĂŒhren und HĂ€ndler fĂŒr den Unimog zu gewinnen. Ein Riesenerfolg!

    „VorfĂŒhren, vorfĂŒhren und nochmals vorfĂŒhren“ war auch weiterhin die Aufgabe von Manfred Florus, als er 1951 mit dem Unimog und vielen Kollegen von Göppingen nach Gaggenau umzog. Es gelang ihm wieder, viele GroßauftrĂ€ge, vor allem im Ausland, an Land zu ziehen. 1959 wurde er daher Leiter der Verkaufsförderung und 1966 schließlich Leiter des Unimog-Exports. In dieser Aufgabe pflegte er sehr freundschaftliche Kontakte in alle Welt – auch ĂŒber seine Pensionierung im Jahr 1989 hinaus. Als Berater machte er 1990 den neuen Leiter des GeschĂ€ftsbereichs Unimog, Hans-JĂŒrgen Wischhof, darauf aufmerksam, dass das Belgische MilitĂ€r ĂŒber die Beschaffung von Radfahrzeugen diskutiere. Am Ende zĂ€her Verhandlungen konnten 1750 Unimog geliefert werden

    Besonders stolz war Florus auf eine Goldmedaille, die er anlÀsslich der Olympischen Spiele 1964 in Innsbruck erhielt, da in dem schneearmen Jahr viele Unimog und Mercedes-Lastwagen unter seiner Regie die Winterspiele mit ihren Schneetransporten retteten.

     

    Manfred Florus und sein Sohn Christof Florus, damals OberbĂŒrgermeister der Stadt Gaggenau, bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Stefan Schwaab (Mitte), Vorsitzender des Vereins Unimog-Museum, im Jahr 2012 – Manfred Florus and his son Christof Florus, then Lord Mayor of Gaggenau, at the presentation of the Federal Cross of Merit to Stefan Schwaab, Chairman of the Unimog Museum Association, in 2012  –  Foto: Michael Wessel

    Seiner UniversitĂ€t Hohenheim fĂŒhlte er sich stets verbunden. So war er von 1988 bis 2003 der 1. Vorsitzende des Fördervereins deren Deutschen Landwirtschaftsmuseums (DLM) und anschließend bis 2012 Vorsitzender des Kuratoriums. Manfred Florus erhielt 2004 die Gedenkmedaille der Max-Eyth-Gesellschaft „in WĂŒrdigung seiner erfolgreichen AktivitĂ€ten zur Förderung des weltweiten Images des Unimog und in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um den Erhalt und die Weiterentwicklung des Deutschen Landwirtschaftsmuseums in Stuttgart-Hohenheim“.

    Von seinen Erfahrungen mit dem Unimog und in der Leitung des Fördervereins DLM konnte der Unimog-Club Gaggenau von der GrĂŒndung 1993 an profitieren, denn er ĂŒbernahm bis 2008 die Aufgabe des Zweiten Vorsitzenden. Vieles, was fĂŒr andre Vorstandskollegen Neuland war, hatte er in Hohenheim schon erlebt und so konnte er diese Erfahrungen einbringen.

    FĂŒr die im Unimog-Club Gaggenau entstandene Idee, ein Unimog-Museum zu verwirklichen, ĂŒbernahm es dann Florus mit seinen Vorstandskollegen Hans-JĂŒrgen Schöpfer und Edwin Westermann in einer Arbeitsgruppe mögliche Standorte zu ermittelten und diese zu bewerteten. Als dann aber Stefan Schwaab stattdessen einen relativ großen Neubau favorisierte, konnte sich Florus mit dieser neuen Idee nicht so recht anfreunden. Aber sein Erfahrungsschatz floss in der Folgezeit dennoch in die Konzeption des Unimog-Museums und in die Ausgestaltung vieler Sonderausstellungen ein. Er konnte eben aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen und blieb daher selten eine Antwort schuldig. Schade, dass er die beispielhaft positive Entwicklung des Museums bis hin zur Erweiterung in 2023 nicht mehr miterleben konnte.

    Manfred Florus war auch ein „StehaufmĂ€nnchen“: 2009 galt er kurzzeitig als klinisch tot, nachdem er auf dem Waldfriedhof Gaggenau einen Herzstillstand erlitten hatte. Aber auch zahlreiche Operationen am Knie, an der HĂŒfte und sogar an der Aorta hat er immer wieder ĂŒberstanden.

    Manfred Florus starb am 15. April 2018 im Alter von 93 Jahren. Er wÀre jetzt 100 Jahre alt geworden. Er bleibt unvergessen.

    Michael Wessel

    Ehrenvorsitzender des Unimog Club Gaggenau e. V.

    weitere Fotos unten

     

    Unimog pioneer Manfred Florus would have been 100 years old

    It was a lucky coincidence that in 1949, after a disappointing job interview at the WĂŒrttembergische Warenzentrale in Göppingen, Manfred Florus passed the former Boehringer brothers’ machine tool factory and read on a sign: ‘Labour wanted for the UNIMOG!’ – He later recalled: ‘I looked at the sign and thought: Boehringer was well known in Göppingen at the time and was quite a large company with around 900 employees – so what was wrong with at least stepping into the yard once? – Mr Dietrich and Mr Sturm welcomed me there, and I soon got to know their secretary, Mrs Fetzner. – Now everything happened very quickly. I was hired as a labourer for the assembly department and, as was customary at the time, I started work the very next day.’ The start of a picture-book career.

    But let’s take a look further back:

    Manfred Florus was born on 4 May 1924. After an agricultural apprenticeship with Graf von Rechberg near Göppingen, he studied agricultural engineering at the agricultural college in Hohenheim from 1947. It was there in 1948 that the young student saw a Unimog for the first time. He also recalled this in Volume 1 of ‘Stories about the Unimog’: ‘There was no question of love at first sight.

    If someone had told me back then that I would dedicate my entire professional life to this vehicle, I would have laughed out loud.’ This was probably also due to the fact that the plough deformed during the planned demonstration because it could not withstand the forces of the Unimog.’

    His colleague Roland Feix, who had already helped assemble Unimog No. 23, recommended that he also switch to testing. And during the first field trials, Florus succeeded in selling a Unimog to several farmers. His talent was recognised and he was commissioned to carry out demonstrations in northern Germany and win over dealers for the Unimog. A huge success!

    ‘Demonstrate, demonstrate and demonstrate again’ continued to be Manfred Florus’ task when he moved with the Unimog and many colleagues from Göppingen to Gaggenau in 1951. He again succeeded in landing many large orders, especially abroad. In 1959, he became Head of Sales Promotion and finally Head of Unimog Export in 1966. In this role, he maintained very friendly contacts all over the world – even after his retirement in 1989. As a consultant, he drew the attention of the new head of the Unimog division, Hans-JĂŒrgen Wischhof, in 1990 to the fact that the Belgian military was discussing the procurement of wheeled vehicles. At the end of tough negotiations, 1750 Unimogs were delivered

    Florus was particularly proud of a gold medal he received on the occasion of the 1964 Olympic Games in Innsbruck, as many Unimog and Mercedes lorries saved the Winter Games with their snow transports under his direction in that snow-poor year.

    He always felt connected to the University of Hohenheim. From 1988 to 2003, he was the first Chairman of the Association for the Promotion of the German Agricultural Museum (DLM) and subsequently Chairman of the Board of Trustees until 2012. Manfred Florus received the Max Eyth Society’s commemorative medal in 2004 ‘in honour of his successful activities to promote the global image of the Unimog and in recognition of his extraordinary services to the preservation and further development of the German Agricultural Museum in Stuttgart-Hohenheim’.

    The Unimog Club Gaggenau was able to benefit from his experience with the Unimog and in the management of the DLM support organisation right from its foundation, as he took on the role of Second Chairman until 2008. He had already experienced many things in Hohenheim that were uncharted territory for other board colleagues and was therefore able to contribute this experience.

    When the Unimog Club Gaggenau came up with the idea of realising a Unimog museum, Florus and his fellow board members Hans-JĂŒrgen Schöpfer and Edwin Westermann took on the task of identifying and evaluating possible locations in a working group. However, when Stefan Schwaab favoured a relatively large new building instead, Florus could not quite get to grips with this new idea. However, his wealth of experience subsequently flowed into the design of the Unimog Museum and the organisation of many special exhibitions. He was able to draw on a wealth of experience and therefore rarely failed to provide an answer. It is a pity that he was no longer able to witness the exemplary positive development of the museum up to its expansion in 2023.

    Manfred Florus was also a ‘stand-up man’: in 2009, he was briefly considered clinically dead after suffering a cardiac arrest in the Gaggenau forest cemetery. However, he also repeatedly survived numerous operations on his knee, hip and even his aorta.

    Manfred Florus died on 15 April 2018 at the age of 93. He would have been 100 years old now. He remains unforgotten.

    Michael Wessel

    Honorary Chairman of the Unimog Club Gaggenau e. V.

    Zur Erinnerung noch einige Fotos / A few photos as a reminder

     

    Manfred Florus 1950 im Fabrikhof von GebrĂŒder Boehringer in Göppingen mit einem Unimog 70200 mit Pflug. – Manfred Florus in 1950 in the factory yard of GebrĂŒder Boehringer in Göppingen with a Unimog 70200 with plough. Foto Daimler Truck

     

    Manfred Florus schaut 1950 in das kleine Unimog-BĂŒro bei Gebr. Boehringer in Göppingen mit der SekretĂ€rin Margot Fetzner und dem Meister Hans Esenwein.  – Manfred Florus looks into the small Unimog office at Gebr. Boehringer in Göppingen with secretary Margot Fetzner and foreman Hans Esenwein in 1950. Foto privat

     

    Manfred Florus in einem Gaggenauer Unimog-Prospekt von 1951. – Manfred Florus in einem Gaggenauer Unimog-Prospekt von 1951

     

    Manfred Florus um 1952 als “Feuerwehrmann” auf einem Werbefoto. – Manfred Florus around 1952 as a ‘fireman’ in an advertising photo

     

    Manfred Florus als VorfĂŒhrer mit Unimog 2010 und Mörtl-MĂ€hwerker Anfang der 1950er Jahre  –  Manfred Florus as demonstrator with Unimog 2010 and Mörtl mower in the early 1950s. Foto Daimler Truck

     

    Manfred Florus bei einer VorfĂŒhrung in Island 1956  –  Manfred Florus at a demonstration in Iceland in 1956. Foto Daimler Truck

     

    Manfred Florus 2009 als Experte bei einer Fachtagung zum MB-trac im Unimog-Museum – Manfred Florus as an expert at a symposium on the MB-trac at the Unimog Museum in 2009. Foto Michael Wessel

     

    Auch sie sind leider nicht mehr unter uns: Heinz Schnepf (links), langjĂ€hriges Vorstandsmitglied des Unimog-Club Gaggenau und Dr. Klaus Herrmann, langjĂ€hriger Leiter des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Hohenheim anlĂ€sslich des 90. Geburtstags von Manfred Florus  –  Unfortunately, they are also no longer with us: Heinz Schnepf (left), long-time board member of the Unimog Club Gaggenau and Dr Klaus Herrmann, long-time director of the German Agricultural Museum in Hohenheim on the occasion of Manfred Florus’ 90th birthday. Foto Michael Wessel

     

    Manfred Florus um 2015 beim Studieren eines Handbuchs aus dem Jahr 1955 mit vom Werk geprĂŒften und freigegebenen AnbaugerĂ€ten fĂŒr den Unimog. – Manfred Florus around 2015 studying a manual from 1955 with factory-tested and approved attachments for the Unimog. – Foto Michael Wessel

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Kaleidoskop der MobilitĂ€tsgeschichte: „Classics & Coffee“ Saison 2024 erfolgreich gestartet

    Das Klassikertreffen „Classics & Coffee“ des Mercedes-Benz Museums eröffnete am 14. April 2024 die neue Saison. Immer sonntags bis einschließlich 13. Oktober 2024 lĂ€dt es Fahrerinnen und Fahrer von Youngtimern und Oldtimern aller Marken zur lockeren Zusammenkunft auf dem MuseumshĂŒgel ein. Am 22. September stehen die Nutzfahrzeuge wie Mercedes-Benz Unimog und MB-trac im Vordergrund.

    „Wir freuen uns, wieder viele ,Classics & Coffee‘-Fans mit ihren Fahrzeugen und Geschichten bei uns auf dem HĂŒgel willkommen zu heißen. Das Klassikertreffen mit seiner lĂ€ssigen, ungezwungenen AtmosphĂ€re hat sich als ein Event mit Strahlkraft in der Region und darĂŒber hinaus etabliert.“
    Bettina Haussmann, Leiterin Mercedes-Benz Museum

    Abwechslung ist Trumpf bei dieser Veranstaltungsreihe. Denn hier treffen Youngtimer mit gerade einmal 20 Jahren auf dem Blech auf automobile Zeitzeugen lĂ€ngst vergangener Jahrzehnte. Ob liebevoll gepflegte Sportwagen der Wirtschaftswunderzeit oder Luxuslimousinen der 1980er-Jahre, ob Muscle-Car oder legendĂ€rer Unimog: Das sind nur einige Fahrzeugtypen, die das bunte Feld des Treffens ausmachen. Zu diesem Kaleidoskop der MobilitĂ€tsgeschichte passt das offene Konzept von „Classics & Coffee“. Fahrzeuge aller Marken sind willkommen, eine Voranmeldung ist nicht notwendig, und die Teilnahme ist kostenlos. Auch Interessierte ohne klassisches Fahrzeug können einfach vorbeischauen.

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    SchĂŒssler Unimog
  • Mit 76 Jahren zum Social Media Erfolg: Wie “Opa wird Influencer” die Unimog-Community auf 100.000 Follower brachte

      Wenn wir ĂŒber Influencer sprechen, denken die meisten wahrscheinlich an junge Menschen, die mit ihrer Online-PrĂ€senz die Welt verĂ€ndern. Doch das Internet kennt kein Alter. Mein Vater, ein leidenschaftlicher Unimog-Enthusiast, hat gerade bewiesen, dass man nie zu alt ist, um digital durchzustarten. Mit 76 Jahren hat er heute Nacht auf facebook.com/unimogcommunity die beeindruckende Marke von 100.000 Followern erreicht.
     
    ❀ Eine Leidenschaft, die verbindet
    Als Gaggenauer ist mein Vater seit Jahrzehnten vom #Unimog-Virus infiziert. Diese Leidenschaft fĂŒhrte ihn dazu, den Unimog-Club Gaggenau zu grĂŒnden – heute mit 8.000 Mitglieder der grĂ¶ĂŸte Mercedes-Benz Markenclub in Europa. Vor genau 25 Jahren habe ich ergĂ€nzend eine Online-Community gegrĂŒndet, in der Gleichgesinnte ihre Erfahrungen teilen können. Erst mit Social Media haben wir diese zwei Welten zusammengefĂŒhrt.
     
    📈 Der tĂ€gliche Einsatz zahlt sich aus
    Seit ein paar Jahren veröffentlicht mein Vater tĂ€glich zwei BeitrĂ€ge u.a. auf Facebook, Instagram & LinkedIn. Diese Konstanz und Hingabe haben nicht nur eine treue Fangemeinde aufgebaut, sondern auch eine unglaubliche Reichweite von 100 Mio in 2023 erzielt. Jeder Post spiegelt seine tiefe Verbundenheit und umfassendes Wissen ĂŒber Unimog, MB-trac & die Unimog-Szene wider, was bei den Fans fĂŒr viel Freude sorgt. (mehr …)
    Univoit Unimog