Vor 50 Jahren: Produktionsstart im Lkw- und Unimog-Werk Wörth

Am 17. Juli 1965 lief bereits der 1. Lkw vom Wörther Band. Von rechts: Karl Kohlbecker (Architekt), Dr. Hans Seifert (kaufm. Leitung), Richard Stahl (techn. Leitung), Karl J. Stöffler (Bürgermeister) - 2. von links: Karl Eberle (Betriebsratsvorsitzender)

Am 17. Juli 1965 lief bereits der 1. Lkw vom Wörther Band. Von rechts: Karl Kohlbecker (Architekt), Dr. Hans Seifert (kaufm. Leitung), Richard Stahl (techn. Leitung), Karl J. Stöffler (Bürgermeister) – 2. von links: Karl Eberle (Betriebsratsvorsitzender)

Am 1. Oktober 2013 schrieb Thomas Senger im Badischen Tagblatt:

Am heutigen 1. Oktober jährt sich zum 50. Mal ein Ereignis, das als eines der einschneidendsten im Leben vieler Murgtäler – und Menschen in anderen Regionen – in Erinnerung bleiben wird: Offizielle Eröffnung des Daimler-Werks in Wörth.

Die Gedanken Hunderter ehemaliger Gaggenauer Benzler gehen zurück in die Zeit der 60er und 70er Jahre, als durch den neuen Daimler-Benz-Werksstandort in Rheinland-Pfalz, unmittelbar am Rhein, ein Stück Automobilgeschichte seinen Anfang nahm. Und auch heute gehört der tägliche Weg zur Arbeit über den Rhein zum Alltag vieler Murgtäler.

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Das war Anfang der 60er Jahre noch nicht abzusehen. Ursprünglich sollten hier auf der Wörther Insel zirka 100 Mitarbeiter nur Motoren zusammenbauen. Am 1. Oktober 1963 war dann Produktionsstart mit Lkw-Fahrerhäusern.

Im Lauf der Jahrzehnte ist Wörth zum größten Lkw-Montagewerk der Welt avanciert – mit mehr als 11500 Mitarbeitern und einer Produktion von derzeit über 100000 Fahrzeugen pro Jahr. Die älteste Automobilfabrik der Welt – das Benzwerk in Gaggenau, bislang Fertigungsstandort für schwere Lastwagen – musste sich umstellen.

Motoren und Omnibusse aus Mannheim, Lkw aus Wörth, lautete die Maxime ab Ende 1964. Als Identifikationsobjekt für Gaggenau blieb der Unimog – bis auch er 2002 nach Wörth verlagert wurde.

Die ursprünglich avisierte Menge von 48000 Lkw im Jahr ist schon 1966 erreicht worden. Ein Blick in die Statistik: 1975 sind es bereits 105200 Lastwagen aus Wörth. Die “Schallmauer” von 500000 Kraftfahrzeugen wird 1973 durchbrochen.

Die folgenden Jahre bieten eine Reihe von Unternehmenserfolgen, an denen die Mitarbeiter entscheidenden Anteil haben. 2003 beginnt die Serienfertigung des neuen Actros. Nach Kinderkrankheiten in den 90er Jahren hatte sich das Modell etabliert, 2005 lief der 400000. Actros vom Band. Zu den Neueinführungen gehört das Modell Atego, das 2008 eine Stückzahl von 250000 erreicht hat. Im selben Jahr wird das Entwicklungs- und Versuchszentrum für Lkw im Werk eröffnet. Am 8. September feierte Daimler mit seinen Mitarbeitern in Wörth: Beim einzigen Konzert, das Herbert Grönemeyer 2013 in Deutschland gibt, waren rund 20000 Menschen.

Soweit der Bericht von Thomas Senger.

Für den Unimog-Bereich gab es 2002 ein weiteres einschneidendes Ereignis: Die Verlagerung der Produktion des Unimog von Gaggenau nach Wörth. Schon nach kurzer Zeit konnten die letzten Skeptiker davon überzeugt werden, dass diese Entscheidung richtig war, denn auf das Unimog-Montageband wurde auch die Montage des Econic gelegt. Inzwischen ist der Zetros hinzugekommen. Ohne diese zusätzliche Auslastung wäre die weitere Montage des Unimog längst zu unwirtschaftlich geworden.

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