Category Archives: Unimog-Historie

  • Unimog-Prospekt des Monats März 2018

    Titel des dritten Boehringer-Prospekts von 1950

    „Klein, aber oho!“ kann man den dritten Prospekt der Maschinenfabrik Gebr. Boehringer zum Unimog bezeichnen. Zusammengefaltet ist er nur 10 mal 15 Zentimeter groß. Viermal aufgefaltet bringt er es auf das Format DIN A2. In sehr kompakter Form wird darin der Unimog mit all seinen Vorzügen und Einsatzbereichen vorgestellt.

     

    Mit dem Hinweis „Der rechte Weg … ACKERBAUMASCHINE – SCHLEPPER – TRANPORTER in Einem“ wird beim Betrachter Neugierde geweckt. Und beim mehrfachen Aufblättern dieses Faltprospektes im Westentaschenformat heißt es dann weiter: „Der langsamste, schnellste und stärkste Schlepper seiner Klasse – das ist der UNIMOG.“

    Innenteil aufgefaltet

    Im nächsten Schritt wird „das Geheimnis seiner überragenden Leistungen“ gelüftet:

    1. Eine durchdachte und robuste Fahrwerk-Konstruktion.
    2. Weiche Federung mit Stoßdämpfern wie bei einem guten Lastwagen.
    3. Vorne und hinten gleich große Räder mit Spezialreifen für Acker und Straße.
    4. Allklauen-Getriebe für sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge für Geschwindigkeiten von 1 bis 50 Stundenkilometer.
    5. Differentialsperre hinten und vorn.
    6. Vierradantrieb mit einem während der Fahrt ohne Betätigung der Kupplung zu- und abschaltbarem Vorderradantrieb.
    7. Öldruck-Vierradbremse mit großen Bremstrommeln.
    8. Hohe Bodenfreiheit (380 bis 450 Millimeter).

    Stolz wird aufgezählt, dass der Unimog durch seinen 25-PS-Mercedes-Benz-Vierzylinder-Dieselmotor „Vorzüge hat, die nicht jeder Diesel bietet“.

     

    Außenteil aufgefaltet

    Die 15 Einsatzfotos und reizvollen Zeichnungen sind bereits aus dem aufwendigen ersten Gesamtprospekt – ebenfalls aus 1950 – bekannt (siehe UCOM Newsletter Februar 2018).

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog-Prospekt des Monats Februar 2018

    Titel des zweiten Boehringer-Prospekts von 1950

    Zur 40. Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) in Frankfurt vom 11. bis 18. Juni 1950 brachte die Maschinenfabrik Gebr. Boehringer einen repräsentativen 16-seitigen Prospekt im Format DIN A 4 quer mit einem mehrfarbigen Titelblatt heraus. Dieses zeigt einen Unimog beim Pflügen und das Firmenzeichen.

    Etwa 480.000 Besucherinnen und Besucher kamen 1950 nach Frankfurt. Diese Zahl lässt die Aufbruchstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg ahnen – das „Wirtschaftswunder“. Und einer der Stars der Ausstellung war – wie bereits zwei Jahre zuvor – wieder der Unimog.

     

    Sowohl das Frontmähwerk als auch das Seitenmähwerk werden vorgestellt. Durchgesetzt hat sich allerdings das Seitenmähwerk. Unten sitzt Roland Feix am Steuer, der am 3. Januar 2018 seinen 90. Geburtstag feiern konnte.

    Im Innenteil des Prospekts wird der Unimog mit seinen Fähigkeiten und verschiedenen Einsatzmöglichkeiten ganz ausführlich vorgestellt – dies auch mit vielen Fotos und netten kleinen Zeichnungen.

    Im Mittelteil wird über zwei Seiten „das Geheimnis des vielseitigen Unimog“ gelüftet.

    Betrachtet man die Prospekte der Wettbewerber aus dieser Zeit, dann hatte Boehringer auch da die Nase vorn.

    Schüssler Unimog
  • 50 Jahre Unimog 416 – die Technik

    Dieser Unimog 416 der DRK-Bereitschaft Gaggenau-Ottenau mit einer Doppelkabine und einem geschlossenen Aufbau als Gerätewagen war ursprünglich ein Erprobungsfahrzeug von Mercedes-Benz.   Foto: Carl-Heinz Vogler

    Dieser Unimog 416 der DRK-Bereitschaft Gaggenau-Ottenau mit einer Doppelkabine und einem geschlossenen Aufbau als Gerätewagen war ursprünglich ein Erprobungsfahrzeug von Mercedes-Benz. Foto: Carl-Heinz Vogler

     

    Als Ergänzung des Berichts von Unimog-Experte Carl-Heinz Vogler zur Geschichte des Unimog 416, der vor 50 Jahren in Serie ging, hier seine Vorstellung der Technik:

    U 416: Erster Unimog mit damals “gigantischen” 125 PS

    Die Baureihe 416 basiert auf der Baureihe 406 mit 2380 Millimeter Radstand. Von dieser unterscheidet er sich jedoch unter anderem durch die längeren Radstände von wahlweise 2900 oder 3400 Millimetern. Im September 1965 war Produktionsstart des U416 (Typ U80). Über die gesamte Laufzeit bis 1989 brachte er es auf 21 Baumuster. Gegenüber dem U406 waren außer den Rahmenlängen und Radständen auch die Motorleistungen verändert. Die ersten U416 gingen 1965 mit den Baumustern 416.123, 124 und 125 an den Start. Als Motor kam anfangs der Direkteinspritzer-OM 352.984 mit 80 PS zum Einsatz. Die Motorleistung steigerte sich bis zum Produktionsende auf seinerzeit gigantische 125 PS. Modellpflegemaßnahmen, wie der Einsatz der Scheibenbremsen oder ein optimiertes G-Getriebe, gingen mit der kleineren Baureihe 406 parallel einher. In einfachster Cabrio-Ausführung kostete ein U416 zum Produktionsstart circa 24000 Mark. Standardfarben waren Lkw-grün (DB 6277), Lkw-grau (DB 7187) oder Lkw-blau (DB 5328). Zusätzlich zum Standardrahmen von 4207 Millimetern wurde ein überlanger Rahmen von 4687 Millimetern Länge angeboten. Sie waren für Spezialeinsatzgebiete, wie große Aufbaugeräte oder für Gelände-Lkw vorgesehen.

    Der U406 und der U416 waren 1973 respektive 1974 die ersten Zugmaschinen und Lkw mit Scheibenbremsen in Deutschland. Mit diesen langen Unimog gab es auf dem damals in der Fertigungsstraße noch üblichen Querband, ursprünglich konzipiert für die Ur-Unimog, in den Materialgassen sowie in den eng bemessenen Hallenstraßen oftmals Rangier- und Materialflussprobleme.

    Im Herbst 1974 wurde diese Problematik mit dem aus der Pkw-Produktion bekannten Längsband und dem Fokus auf der “Schweren Baureihe” endgültig behoben.

    Speziell die mit 19168 Stück gebauten Baumuster 416.114 (U 100 und U 1100L) sind kräftige Geländeflitzer und bis zum heutigen Datum – bis auf die Konkurrenz im eigenen Hause – unerreichbare geländegängige Nutzfahrzeuge. Ihre Geländegängigkeit, verbunden mit der Robustheit und der Zuverlässigkeit des Unimog, wurde bisher von keinem anderen Radfahrzeug mehr erreicht, geschweige denn übertroffen.

    Unimog Baureihe 416 Fahrgestell - Daimler AG

    Unimog Baureihe 416 Fahrgestell – Foto: Daimler AG

    Das Geheimnis steckt unzweifelhaft im hochgeländegängigen Fahrgestell. Solche Fahrgestelle zeichnen sich aus durch reduziertes Gewicht, Schubrohrtechnik der Achsenkonstruktion, lange Federwege durch Schraubenfedern und durch einen gekröpften beziehungsweise verwindungsweichen Rahmen sowie durch ein großes Radaufstandsfeld bei größtmöglicher Achsenverschränkung.

    Der 416er war die konsequente Weiterentwicklung der Baureihe 406. Der Unimog-S fand als hochmobiles, taktisches Fahrzeug seinen Weg bei Kunden in aller Welt. Es lag daher nahe, die hochgeländegängige Diesel-Baureihe 416 mit hoher Motorleistung als Nachfolger in den gleichen Marktsegmenten anzubieten. Durch sein Gesamtgewicht von maximal 6,5 Tonnen darf dieser Unimog mit dem noch alten Führerschein der Klasse 3 gefahren werden.

    Erstveröffentlichung im Badischen Tagblatt vom 11. September 2015

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • The Mercedes-Benz Unimog – History of an unique vehicle concept.

    The Unimog series is the all-rounder. Outstanding off-road mobility due to its portal axles, four-wheel drive and differential locks at front and back, compact dimensions and last but not least its ability to provide power for a great variety of attached and mounted implements, make the Unimog range a league of its own.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Foto der Woche: Prototyp eines Unimog-S aus 1952

    UCOM 3Unimo-frueher-1952-Wessel Kopie

     

     

     

    Wohl aus dem Jahr 1952 stammt dieses Bild eines Prototypen für den späteren Unimog-S. Als der Unimog-Bereich 1951 nach Gaggenau verlegt wurde, interessierten sich die Verantwortlichen der französischen Besatzungsmacht im nur 12 km entfernten Rastatt für dieses Fahrzeuge. Sie erhielten einige Unimog 2010 als Reparationsleistung. Mit dem Gaggenauer Entwicklungsbereich wurde diskutiert, wie das Fahrzeug für mitlitärische Transportzwecke aufgerüstet werden kann. Dabei entstand dieser Prototyp, dem man ansieht, dass er aus dem Unimog 2010 entwickelt wurde.

    Kindermann Unimog
  • Unimog-Historie: MB-trac Premiere vor 40 Jahren

    Vom 28. Mai bis 5. Juni 1972 wurde der MB-trac erstmals auf der DLG in Hannover vorgestellt.
    Ralf Maile schildert in seinem neuen Buch „MB trac – Schlepper von Mercedes-Benz“ ausführlich und mit vielen Bildern, wie es dazu kam – welche Hindernisse überwunden werden mussten. Das Publikumsinteresse war demnach so groß, „dass man zusätzliches Sicherheitspersonal des Werkschutzes nach Hannover beordern musste“.
    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Von 60 Jahren Unimog habe ich 40 Jahre mitgemacht

    Für Rudi Schmitt aus Ottenau ist es keine Frage, wo das Universal-Motor-Gerät zu Hause ist.

    Im Badischen Tagblatt erscheint in diesem Jahr eine Folge mit dem Titel “Unser Benzwerk”. Darin schildern Mitarbeiter und Ehemalige besondere Erlebnisse. So am 16. September Rudi Schmitt. Als Meister der Unimog-Versuchswerkstatt war er Nachfolger von Heinz Schnepf und Vorgänger von Michael Schnepf. Mit freundlicher Genehmigung des Badischen Tagblatts hier der Bericht: (mehr …)

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Dem Unimog wird in Gmünd endlich ein Denkmal gesetzt

    Eine schöne Nachricht für Gmünd, passend zum heutigen 125-jährigen Geburtstag des Automobils: Dem Unimog wird an seiner Geburtsstätte auf dem Erhard-Areal ein Denkmal gesetzt.

    Das Land Baden-Württemberg und besonders das Remstal stehen ganz im Zeichen des Automobil-Jubiläums. Auch Schwäbisch Gmünd spielt in der nationalen und auch internationalen Kfz-Historie eine bemerkenswerte Rolle. Nicht nur als bedeutender Standort, als weltumspannender Zulieferer der Automobilindustrie, sondern als jener Ort, an dem die wohl bekannteste und erfolgreichste Marke im Nutzfahrzeugsektor das Licht der Welt erblickte: der Unimog. Vor 65 Jahren machte sich eine kleine Gruppe von schlauen Entwicklungsingenieuren aus der seinerzeit zerstört am Boden liegenden deutschen Industrie daran, die Idee eines „Universalen Motorgeräts“ zu entwickeln. Sozusagen als Gegenstück zum amerikanischen Jeep, aber rein für zivile Zwecke, um für Landwirte ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, dass die Eigenschaften eines Traktors und eines flotten Kleinlasters möglichst vereint, um einerseits den Acker bestellen zu können, andererseits aber auch die Produkte auf den Markt zu bringen. Die amerikanische Besatzungsmacht genehmigte das Vorhaben. Die Gmünder Traditionsfirma Erhard an der Weißensteiner Straße und deren weitsichtige Geschäftsführung stellten Werkstätten und Kapital zur Verfügung.  (mehr …)

    Buch und Bild Unimog Literatur